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Umfragen

Zu wenig Engagement für bessere Raumluftqualität

Initiative Prima Büroklima / Condair Systems

Mit einer Umfrage bei über 500 Büroangestellten hat das Deutsche Institut für moderne Büroarbeit die Zufriedenheit mit dem Raumklima und das aktuelle Engagement der Unternehmen ermitteln lassen. Die Ergebnisse zeigen, dass trotz Unzufriedenheit und Ängsten kaum Lösungen zur Verbesserung der Luftqualität umgesetzt werden.

Das Raumklima zählt im Büro neben Ergonomie, Akustik und Beleuchtung zu den Faktoren der Arbeitsplatzgestaltung, die einen direkten Einfluss auf Wohlbefinden, Leistungsfähigkeit und Gesundheit haben. Mit der Coronavirus-Pandemie ist die Raumluftqualität von Innenräumen schlagartig in den Mittelpunkt gerückt.

Das Wissen über die Verbreitung von Viren und die Zusammenhänge zur Raumluft ist auch in der breiten Öffentlichkeit gewachsen. Welche Konsequenzen daraus für Büroarbeitsplätze folgen, hat das Deutsche Institut für moderne Büroarbeit (DIMBA) Ende 2021 untersucht. Die im Institut beheimatete Initiative „Prima Büroklima“ hat dafür 512 Büroangestellte befragt.

Sorge vor Corona

Initiative Prima Büroklima / Condair Systems

Befragt nach der allgemeinen Einschätzung des Raumklimas zeigten sich die Teilnehmer mit einer durchschnittlichen Schulnote von 3,1 nur mäßig zufrieden.

Konkret zu den Beschwerden befragt äußerten die Büroangestellten am häufigsten Symptome, die aus zu trockener Raumluft resultieren:

46 % klagen über trockene Augen, 15 % über trockene Schleimhäute und 10 % über trockene Haut. 9 % bringen Müdigkeit und 8 % Stimmprobleme in Zusammenhang mit dem Raumklima.

Über diese subjektiv wahrgenommenen Befindlichkeitsstörungen hinaus wird das Risiko von Atemwegsinfektionen – insbesondere Covid-19 – direkt mit dem Raumklima in Verbindung gebracht: 44 % bewerten die Gefahr einer Ansteckung mit dem Coronavirus im Büro als „hoch“ oder „sehr hoch“. Nur 25 % betrachten die Gefahr als gering.

Büros zögern bei technischen Lösungen

Welchen Einfluss beispielsweise das richtige Lüften, Filter oder eine geregelte Luftfeuchte auf die Eindämmung von Viren haben können, ist in den letzten zwei Jahren auch außerhalb von Fachkreisen diskutiert und bekannt gemacht worden.

Angefangen bei CO2-Messgeräten (CO2-Ampel), Luftreinigern oder zusätzlichen Luftbefeuchtern steht eine Reihe technischer Möglichkeiten zur Verbesserung des Raumklimas und zum Schutz der Gesundheit zur Verfügung. Ob dieses Wissen sich bereits im konkreten Einsatz von technischen Lösungen in der betrieblichen Praxis widerspiegelt, beantworten die Büroangestellten verhalten:

Bei 12 % der Befragten werden im Büro separate Luftreiniger genutzt. Ein CO2-Monitoring nutzen lediglich 9 %. Nur bei 5 % der Befragten sind Luftbefeuchtungssysteme in Einsatz. Für fast 60 % gehört der Einsatz von Grünpflanzen als Standard zur Verbesserung der Raumklimas. Damit werden Pflanzen als nichttechnische Maßnahme immer noch am häufigsten im Büro als Klimaverbesserer gesehen – unabhängig von deren Einfluss auf die Viruseindämmung.

Wenig Investitionen geplant

Initiative Prima Büroklima / Condair Systems

Der Blick in die Zukunft, ob und wie in die raumlufttechnische Ausstattung der Büroarbeitsplätze investiert werden soll, zeigt weitestgehend Unkenntnis und Zurückhaltung: 50 % der Befragten sind keine konkreten Planungen für den eigenen Arbeitsplatz bekannt. Fast ein Drittel der Befragten gibt an, dass keine Investitionen geplant sind.

Bei 12 % sollen Luftreiniger gekauft werden, gefolgt von Grünpflanzen mit 5 %, CO2-Messgeräten mit 2 % und Luftbefeuchter mit 1 %. Hohe Investitionen sind dabei jedoch nicht geplant: Nur für 3 % der Büros sind Investitionen von mehr als 1000 Euro vorgesehen.

Knapp ein Viertel der Umfrageteilnehmer trifft dabei selbst Entscheidungen in Bezug auf die raumlufttechnische Ausstattung der Firmenbüros. 92 % der 512 Befragten arbeiten als Angestellte, 4 % sind selbstständig.

„Ergebnisse sind zum Teil alarmierend“

Die Umfrage zeigt, dass das Raumklima nach wie vor in vielen Büros als verbesserungswürdig oder sogar störend bewertet wird. Zu den bekannten Problemen mit Temperatur, Luftfeuchtigkeit und Luftgeschwindigkeit (Zugluftrisiko) ist seit der Pandemie auch die Sorge einer Covid-19-Erkrankung dazugekommen.

Trotz allgemein zunehmender Sensibilität und Kenntnis zum Einfluss der Luftqualität auf die Virusverbreitung, sind technische Lösungen im Büro noch sehr wenig verbreitet. Diese Zurückhaltung scheint sich einerseits aus einer zu geringen Investitionsbereitschaft, andererseits durch fehlende Erkenntnis in den Unternehmen zu erklären.

Für Dr. Robert Nehring, Sprecher der Aktion Prima Büroklima, sind diese Ergebnisse zum Teil alarmierend: „Es wird leider noch zu wenig für das Raumklima getan. Das Wissen um die Möglichkeiten, die beispielsweise Luftbefeuchter, Luftreiniger oder ein CO2-Monitoring für den Schutz der Gesundheit eröffnen, muss stärker kommuniziert werden. Hier besteht weiterhin Handlungsbedarf.“

Eine Zusammenfassung der Umfrageergebnisse und ein 60-seitiger Ratgeber vom Deutschen Netzwerk Büro (DNB) zum Thema „Raumklima“ können kostenfrei online bestellt werden: www.condair-systems.de/umfrage-dimba ■

Im Kontext: TGA-Themenseite Corona-Lüftung

Dominic Giesel
ist Leiter Marketing bei der Condair Systems GmbH, 22848 Norderstedt, www.condair-systems.de

Condair Systems

DIMBA und die Initiative Prima Büroklima

Das im Prima Vier Nehring Verlag angesiedelte Deutsche Institut für moderne Büroarbeit, DIMBA, erforscht neue Entwicklungen, die das Arbeiten im Büro und büroähnlichen Umgebungen betreffen. Zentral ist die Suche nach guter Büroarbeit, nach Formen und Kriterien für produktive, gesunde und angenehme Tätigkeiten. Die Initiative „Prima Büroklima“ ist ein Aktionsbündnis des DIMBA. Sie setzt sich seit 2020 für ein besseres Raumklima in Büroumgebungen ein. Zu den Partnern der Aktion gehören die Unternehmen Camfil, Condair Systems, Exhausto by Aldes, Fellowes und Mobilane. Außerdem wird die Aktion unterstützt vom Handelsverband Büro und Schreibkultur HBS, dem Deutschen Netzwerk Büro DNB und der Initiative MeineRaumluft.at.