Da müsste erst energetisch saniert und eine Flächenheizung eingebaut werden … Einige Wärmepumpen-Mythen halten sich hartnäckig, obwohl viele Projekte längst überzeugend den Gegenbeweis angetreten haben. So auch ein achtstöckiges Mehrfamilienhaus, Baujahr 1966, mit 32 Wohneinheiten in einer Hochhaussiedlung in Hilden nahe Düsseldorf. Die Wärmeübergabe in den 32 Wohneinheiten erfolgt bis heute über die ursprünglichen Stahlradiatoren. Eine Fassadendämmung war angesichts der erhaltenswerten noch originalen Schieferverkleidung keine Option. Nichtsdestotrotz wurde das bald 60 Jahre alte Hochhaus mit 2300 m2 Wohnfläche im November 2023 auf ein regeneratives Wärmepumpen-Heizsystem umgestellt.
Heizungsbauer Per Christensen, der die Heizungsmodernisierung umgesetzt hat, hatte diesbezüglich auch keine Bedenken: „Es kommt auf die richtige Planung und frühzeitige Kommunikation an. Die Mieter wurden über die Absenkung der maximalen Vorlauftemperatur von 75 °C auf 55 °C aufgeklärt und ‚mit ins Boot genommen‘.“
Die Wärmeübergabe schon vorher umgestellt
Zweifel über die Machbarkeit gab es deshalb auch bei den Bewohnern nicht: Die Vorlauftemperatur war bereits über mehrere Phasen mit Kälteperioden reduziert und damit die Wärmeübergabe schon vor der Installation der Wärmepumpen auf eine energieeffiziente Heizkurve ohne Einbußen bei der Behaglichkeit abgesenkt worden. Die Trinkwassererwärmung erfolgte bereits vor der Umstellung dezentral über elektronische Durchlauferhitzer in jeder Wohnung.
Umgesetzt hat Christensen das Projekt gemeinsam mit Dimplex. Der Wärmepumpenhersteller realisiert seit mehreren Jahrzehnten Wärmepumpenprojekte mit Leistungen ab 20 kW auch bei anspruchsvollen Bedingungen. In Hilden kommen drei Dimplex-Wärmepumpen vom System C, Typ LA 60S-TU zum Einsatz. Sie sind speziell für Mehrfamilienhäuser und auch Bürogebäude ausgelegt. Für das Objekt wurde eine Heizlast von rund 140 kW ermittelt.
Christian Hammacher, Dimplex-Außendienst und Sachkundiger für Wärmepumpensysteme nach VDI 4645, hat das Projekt betreut und erklärt, warum unter den örtlichen Gegebenheiten die Wahl auf dieses Wärmepumpenmodell fiel: „Die leistungsgeregelte LA 60S-TU kann eine Gebäudeheizlast von bis zu 60 kW decken und eine Vorlauftemperatur von bis zu 60 °C bereitstellen. Beim Heizen werden ein COP von bis 4,9 und hohe Jahresarbeitszahlen erreicht. Die Master-Regelung ist geeignet für Kaskaden mit bis zu 14 Wärmepumpen. Für die Modernisierung konnte über die Bundesförderung für effiziente Gebäude ein Zuschuss von 45 % in Anspruch genommen werden.
„Man hört man fast überhaupt nichts“
Anfängliche Bedenken der Bewohner bezüglich störender Betriebsgeräusche konnten schnell zerstreut werden. Die drehzahlgeregelten Ventilatoren und der schalloptimierte Verdichterraum der LA 60S-TU sorgen für einen leisen Betrieb. Dabei spielt auch der Aufstellort eine Rolle: Die drei Luft/Wasser-Wärmepumpen stehen in einigem Abstand an der Seite des Gebäudes. Das Fazit von Hausmeister Uli Schillings: „Seit die Anlage am Laufen ist, hört man fast überhaupt nichts.“
Die Inbetriebnahme und Anlageneinstellung erfolgte durch den Dimplex-Werkskundendienst. Und auch nach der Inbetriebnahme wird die Anlage weiter betreut – im Rahmen eines bis zu zwölfjährigen Service- und Garantiepakets durch den regionalen Dimplex-Service vor Ort und jederzeit auch aus der Ferne. www.dimplex.de