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20. November 2024, 8.50–19.00 Uhr, Stuttgart

26. Herbstforum Altbau: Neue Konzepte für alte Gebäude

Das Herbstforum Altbau informiert Fachleute über Trends und Entwicklungen rund um die energetische Gebäudesanierung.

Zukunft Altbau

Das Herbstforum Altbau informiert Fachleute über Trends und Entwicklungen rund um die energetische Gebäudesanierung.

In diesem Jahr stehen neue Perspektiven für die energetische Gebäudesanierung im Mittelpunkt des Herbstforums Altbau.

Die Fachtagung „Herbstforum Altbau“ findet am 20. November 2024 in der Sparkassenakademie in Stuttgart statt. Themen sind unter anderem Fragen zur Klimagerechtigkeit, innovative Wohnmodelle wie Cluster-Wohnungen und die Bedeutung des zirkulären Bauens im Bestand.

An der Veranstaltung nehmen insgesamt – vor Ort und online – rund 1000 Fachleute aus der Energieberatung, Planung, Handwerk, Architektur sowie Politik und Verwaltung teil. Auch Kammern und Verbände sind vor Ort. Ergänzt wird die Veranstaltung durch eine Ausstellung, in der sich Fachunternehmen, Verbände und Institutionen vorstellen und direkt mit Multiplikatoren ins Gespräch kommen können.

Veranstalter der zum 26. Mal stattfindenden Tagung ist Zukunft Altbau, das vom Umweltministerium Baden-Württemberg geförderte Informationsprogramm für die energetische Gebäudesanierung.

Interessierte haben die Möglichkeit, vor Ort oder virtuell bei der Veranstaltung am 20. November in der Sparkassenakademie dabei zu sein. Die Teilnahme ist auch als Online-Regionalgruppe möglich. Hier trifft sich beispielsweise eine regionale Energieagentur und ihr Netzwerk im eigenen Büro und verfolgt das Herbstforum per Livestream.

Die nachhaltig organisierte Veranstaltung ist als Fortbildung von der Deutschen Energie-Agentur (dena), der Architektenkammer- und der Ingenieurkammer des Landes zertifiziert. Die Teilnahmegebühr vor Ort beträgt 70 Euro, ein digitaler Einzelzugang kostet 40 Euro pro Person. Regionalgruppen bezahlen 150 Euro pro Gruppe. ➡️Hier zum Herbstforum anmelden

Themen des 26. Herbstforums Altbau

„Themen wie erneuerbare Energien und die Effizienz der Gebäudehülle sind heute aktueller denn je“, sagt Umweltministerin Thekla Walker in ihrem Grußwort. „Seit 2020 reihen sich Krisen mit globalen Auswirkungen auf die Energiemärkte aneinander. Dies zeigt uns unmissverständlich auf, wie abhängig wir von Gas- und Ölimporten sind.“ Es geht laut Walker nun vor allem darum, sich unabhängig von den Importen zu machen und zugleich mit den fossilen Energieträgern verbundene CO2-Emissionen drastisch zu reduzieren. Bei der Wärmeversorgung gelinge das, „wenn wir konsequent auf Heizungsanlagen setzen, die auf der Basis von Erneuerbaren betrieben werden“, so die Ministerin.

Klimagerechtigkeit: die Gesellschaft ist gefordert

Kerstin Schlögl-Flierl, Mitglied des Deutschen Ethikrats, wird die Keynote zu Beginn der Tagung halten und über Climate Justice sprechen. Die Professorin für Moraltheologie an der Universität Augsburg zeigt auf, dass der Umgang mit dem Klimawandel wichtige Fragen zu Gerechtigkeit und Verantwortung aufwirft. Der Deutsche Ethikrat hat dazu ein Gerechtigkeitskonzept entwickelt, das Schlögl-Flierl vorstellen wird. Es zielt darauf ab, die Zuteilung von Lasten und Pflichten so zu gestalten, dass die Mindestbedingungen für ein gutes und gelingendes Leben jetzt und in Zukunft erfüllt werden.

Mit dem Sanierungssprint schneller ans Ziel

Der bekannte Leipziger Bauingenieur Ronald Meyer erregt seit 2023 mit seinem „Sanierungssprint“ große Aufmerksamkeit. Die Idee: Ein Altbau-Einfamilienhaus wird in nur 22 Tagen zum klimaneutralen Zuhause. Zentrales Element für eine auf diese Weise zeitsparende Modernisierung ist eine qualitativ verlässliche Zusammenarbeit der Handwerksgewerke. Beim Herbstforum wird Meyer sein Konzept zur energetischen Kernsanierung kleinerer Wohngebäude vorstellen und Hinweise geben, wie der Sanierungssprint auch in Baden-Württemberg gelingt. [→ siehe TGA-Beitrag Sanierungssprint: Doppel­haus­hälfte in 22 Tagen klimaneutral]

Cluster-Wohnungen für eine resiliente Stadtentwicklung – Modell für die Zukunft?

Michael Prytula stellt ein neuartiges Wohnkonzept vor: Cluster-Wohnungen verbinden die Vorteile einer Kleinstwohnung mit der Funktionsweise einer Wohngemeinschaft. Prytula, Inhaber der Forschungsprofessur für ressourcenoptimiertes und klimaangepasstes Bauen in Potsdam, erklärt, wo das Zukunftspotenzial des Cluster-Wohnens liegt und rückt Co-Working-Modelle und betreutes Wohnen in den Fokus.

Zirkuläres Bauen – Wiederverwertung von Baumaterialien möglich machen

Oliver Seidel, Architekt aus Basel, befasst sich mit Theorie und Praxis des zirkulären Bauens. Nach vielen Jahren Bauerfahrung mit Niedrigenergiehäusern und Holzbauten hat er sich dem Bestandserhalt und temporären Nutzungen verschrieben. Das Ziel seines nachhaltigen Architekturbüros: Mit dem Baubestand Geld sparen und zusätzlich Verwertbares in einer „Bauteilbörse“ vermarkten.

Denkmalgeschützte Gebäude sanieren

Cornelia Haas, Vorsitzende der Architektenkammer-Gruppe Breisgau-Hochschwarzwald/Emmendingen, beschreibt in ihrem Vortrag, wie man denkmalgeschützte Gebäude auf der Basis sinnvoller Nutzungskonzepte zukunftsweisend sanieren kann. Zur Veranschaulichung stellt die Architektin preisgekrönte Projekte ihres Architekturbüros sutter3 vor.

Best Practice: Sanieren mit Aha-Effekt

Der Karlsruher Gebäudeenergieberater und Sanierungsmanager Bernd Gewiese zeigt in seinem Beitrag exemplarisch auf, wie ein Dreifamilienhaus zum Effizienzhaus 85 saniert wurde – und das wirtschaftlich überaus erfolgreich. Dabei bezieht der erfahrene Energieberater auch Trends ein und wagt einen Blick in die Zukunft des Modernisierens.

Best Practice: Mehrfamilienhäuser im Blick

Sie werden als Sorgenkinder der Wärmewende bezeichnet: Mehrfamilienhäuser. Wie auch dieser Gebäudetyp erfolgreich saniert werden kann und worauf dabei geachtet werden muss, schildert der Stuttgarter Verwalter und Planer Heinrich R. Welker. Er berichtet, wie er in der Landeshauptstadt eine komplexe Haussanierung zum Plusenergiehaus mit sieben Wohnungen auf insgesamt 265 Quadratmetern äußerst effizient und wirtschaftlich gelöst hat.

Wohnungseigentümerprojekte erfolgreich umsetzen

Ideen und ein Austausch dreier Fachleute über ihre Herangehensweisen und Möglichkeiten, komplexe Bestandssanierungen auch in Wohneigentümergebäuden (WEG) umzusetzen, bilden den Schlusspunkt der Fachtagung. Heterogenität und unterschiedliche Interessen der Bewohnerinnen und Bewohner machen solche Sanierungen oft schwierig. Die WEG-Verwalterin Petra Hübner, der Energieberater Joshua Lampe und der Architekt Kersten Schagemann geben Tipps, wie man die Menschen in WEG bei Bauvorhaben unterstützen kann – von der Erstansprache bis zur Umsetzung. ■
Quelle: Zukunft Altbau / ml