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BEE / Energiewende

„EEG-Umlage sinkt nur durch temporäre Sondereffekte“

Durch mehrere Sondereffekte am Strommarkt könnte die EEG-Umlage 2022 auf ein unrealistisch niedriges Niveau sinken.

stu12 – stock.adobe.com

Durch mehrere Sondereffekte am Strommarkt könnte die EEG-Umlage 2022 auf ein unrealistisch niedriges Niveau sinken.

Der Bundesverband Erneuerbare Energie (BEE) warnt vor voreiligen Schlüssen aus Sondereffekten am Strommarkt und die Politik vor Schnellschüssen bei der EEG-Umlage.

Am 15. Oktober 2021 werden die vier deutschen Übertragungsnetzbetreiber 50Hertz, Amprion, TenneT und TransnetBW die EEG-Umlage für das Jahr 2022 bekanntgeben. Wie schon in den Vorjahren gibt es bereits im Vorfeld Diskussionen und Prognosen und Diskussionen um die Prognosen…

…denn die Strompreise sind entgegen der Vorhersage der Übertragungsnetzbetreiber in der letzten Zeit auf ein bisher unerwartetes Niveau gestiegen, was prinzipiell die EEG-Umlage senkt. Die Gründe für die gestiegenen Strompreise sind vielfältig: Neben dem massiven Anstieg des Gaspreises auf über 150 Euro/MWh (15 Ct/kWh, Spotmarkt) sind auch die CO2-Preise (EU-Zertifikate), die steigende Stromnachfrage durch das Anziehen der Wirtschaft sowie die schwache Einspeisung aus Windkraftanlagen dafür verantwortlich.

Durch die hohen Strompreise wird auch ein Absinken der EEG-Umlage für das Jahr 2022 erwartet. Laut Agora Energiewende wird die Umlage für 2022 bei etwa 3 bis 4 Ct/kWh liegen, für 2021 war sie durch den Einbruch des Basisstrompreises auf über 9 Ct/kWh prognostiziert und deswegen durch den Bundeshaushalt auf 6,5 ct/kWh gedeckelt worden (Entwicklung der EEG-Umlage von 2011 bis 2021). Der Bundesverband Erneuerbare Energie (BEE) sieht aber keinen Anlass, aufgrund der temporären Effekte voreilige Schlüsse zu ziehen und warnt vor politischen Schnellschüssen.

„Wir brauchen eine Neuordnung des Marktrahmens“

BEE-Präsidentin Dr. Simone Peter: „Die meisten Sondereffekte dieses Jahres werden sich in den nächsten Monaten wieder verändern. Statt voreiliger Entscheidungen braucht es jetzt einen Gesamtblick auf den Strommarkt und eine Neuordnung des Marktrahmens. Zwar ermöglichen die aktuellen Effekte potenziell eine starke Reduzierung der in der EEG-Umlage sichtbar werdenden Differenzkosten der erneuerbaren Energien, allerdings werden diese Effekte nicht lange anhalten.

Wir erwarten, dass die Differenzkosten zunächst weiter steigen und nicht allein über die CO2-Bepreisung aus dem Wärme- und Verkehrssektor gedeckt werden können, wenn die Einnahmen gleichzeitig für den sozialen Ausgleich genutzt werden sollen. Gleichzeitig braucht es für den notwendigen Zubau Erneuerbarer-Kapazitäten eine sichere Finanzierung. Solange es keinen neuen Marktrahmen gibt, der diese Finanzierung von Investitionen ermöglicht, ist der Mechanismus des EEG weiter erforderlich.“

In diesem Sinne bedürfe die Debatte zur EEG-Umlage eine ganzheitliche Einordnung. Peter: „Ein neues Marktdesign und eine Überarbeitung der Steuern, Abgaben und Umlagen im Energiebereich werden den dringend benötigten Flexibilitätsbedarf sowie die Umsetzung der Sektorenkopplung für eine erfolgreiche Energiewende realisieren.“

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