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VdZ / Bjoern Luelf
Die VdZ, Wirtschaftsvereinigung Gebäude und Energie e.V., hat im Vorfeld der Bundestagswahl eine Umfrage zur Heizungsmodernisierung in Auftrag gegeben. Die Umfrage beleuchtet die Wünsche der Eigenheimbesitzer an die neue Bundesregierung.
Drei Viertel der Eigenheimbesitzer (72 %) wünschen sich von der neuen Bundesregierung langfristige Planungssicherheit bezüglich gesetzlicher Vorgaben zur Heizungsmodernisierung. 42 % fordern eine bessere Aufklärung und Beratung zu effizienten Heizlösungen seitens der Politik.
Bei der Auswahl neuer Heizungsarten stehen Wärmepumpen (74 %) und Hybridheizungen (49 %) bei Eigentümern mit Modernisierungsvorhaben hoch im Kurs. Informationen über Heiztechnik und Heizungsmodernisierung beziehen Eigenheimbesitzer zu 83 % über das Fachhandwerk. Lediglich 16 bzw. 12 % ziehen Verbraucherzentralen oder Stadtwerke als Ansprechpartner in Betracht.
Die Umfrage zeigt, dass lediglich 15 % der Befragten in den nächsten drei Jahren einen Heizungstausch planen. Die Hauptgründe gegen eine Modernisierung sind die einwandfreie Funktion der bestehenden Heizungsanlage (80 %), hohe Anschaffungskosten (30 %) und mangelnde Planungssicherheit (22 %).
In Deutschland sind rund 21,5 Mio. Heizungen installiert, von denen die Hälfte als technisch veraltet gilt. Der Absatz von Heizungen ist 2024 erheblich ins Stocken geraten. Dies gefährdet die CO2-Reduktionsziele im Gebäudesektor und die Wärmewende insgesamt.
Meinungen
Dr. Frank Voßloh, Präsident der VdZ: „Die Wärmewende muss sich an den Bedürfnissen der Menschen orientieren. Dreiviertel der Eigenheimbesitzer wünschen sich von der neuen Bundesregierung mehr Planungssicherheit für die Heizungsmodernisierung. Verunsicherung führt dazu, dass viele ihre alten Heizungen weiter nutzen. Sozialverträglichkeit ist dabei zentral – das liegt in der Hand der nächsten Bundesregierung.“
Michael Hilpert, Präsident des ZVSHK und Vizepräsident der VdZ: „Die Umfrage bestätigt das große Vertrauen der Verbraucher in das Fachhandwerk. Unsere Heizungbauerbetriebe sind demnach mit weitem Abstand die erste Anlaufstelle für Eigenheimbesitzer in Sachen Heizungsmodernisierung. Das Vertrauen in das Heizungsbauerhandwerk ist generationenübergreifend. Die 400 000 Fachhandwerker bieten wichtige Beratungsleistungen und finden gemeinsam mit den Hausbesitzern passende Lösungen. Die Politik sollte stärker auf die hören, die die Wärmewende umsetzen.“
Zur Umfrage
Forsa befragte für die Umfrage zur Heizungsmodernisierung über 1000 Eigenheimbesitzer per forsa.omninet-Panel (mit einer Basis von rund 150 000 Teilnehmern). Durchgeführt wurde die Umfrage vom 27. Januar bis zum 03. Februar 2025.
Quelle: VdZ / fl
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