Netzentgelte für Strom und Erdgas steigen 2022

22.10.2021 | Druckvorschau

2022 steigen für die meisten Endkunden die Netzentgelte für Erdgas und Strom.

Bei Erdgas und Strom werden 2022 die Kosten für die Netznutzung steigen. Das ergibt eine Check24-Betrachtung von über 90 % der Netzgebiete, für die bereits vorläufige Netzentgelte veröffentlicht worden sind.

Bei Erdgas werden steigen die Netzentgelte 2022 um rund 2 %. Ein Musterhaushalt mit einer Abnahme von 20 000 kWh/a Erdgas zahlte 2021 durchschnittlich 382 Euro für die Netznutzung, im kommenden Jahr werden es voraussichtlich 389 Euro sein (+ 7 Euro). Die Netzentgelte machen Anfang 2021 knapp ein Viertel des Gaspreises aus.

Während die Netzentgelte in Bayern und Sachsen-Anhalt unverändert bleiben, steigen sie in Bremen am stärksten: von 385 Euro auf 421 Euro. Das ergibt einen Anstieg um 9 %. „Steigende Netzentgelte bei Gas sind ein weiterer Indikator für hohe Gaspreise im kommenden Jahr“, sagt Steffen Suttner, Geschäftsführer Energie bei Chcke24.

Das Netzentgelt

(auch Netznutzungsentgelt) ist eine Gebühr, die jeder Netznutzer, der Strom oder Gas durch das Versorgungsnetz leitet, an den Netzbetreiber zahlen muss und ein Teil des Strompreises bzw. Gaspreises. Das Netzentgelt wird reguliert, weil Strom- und Gasnetze natürliche Monopole sind und sich die Höhe des Entgelts daher nicht im freien Wettbewerb bilden kann. Bei Strom ist das Netzentgelten nicht abhängig von der Länge der genutzten Leitung (also dem Punkt der Einspeisung bis zum Ort der Entnahme). Das Netzentgelt wird durch gesetzliche Bestimmungen in § 20 EnWG und der Strom- bzw. Gasnetzentgeltverordnung (StromNEV, GasNEV) geregelt.

Auch bei Strom wird 2022 die Netznutzung teurer – im Durchschnitt um 4 %. Sie macht etwa ein Fünftel des Strompreises aus. Ein Musterhaushalt mit einer Abnahme von 5000 kWh/a Strom zahlte 2021 durchschnittlich 416 Euro für die Netznutzung, im kommenden Jahr werden es voraussichtlich 431 Euro sein (+ 15 Euro).

Netzentgelte 2022 (vorläufig) für Erdgas und Strom für Musterhalte.

Besonders stark fällt der Anstieg in Bremen aus. Hier werden 11 % mehr fällig als im aktuellen Jahr. Trotzdem bleiben die Netznutzungsentgelte dort mit 335 Euro im Bundeslandvergleich am niedrigsten. ■