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Gebäudeenergiegesetz

Brandbrief: Heizungshersteller warnen vor GEG-Auswirkungen

Diese 25 Unternehmen warnen in dem Brief an die Bundesregierung vor den Folgen des aktuellen GEG-Entwurfs.

Unternehmensinitiative GEG

Diese 25 Unternehmen warnen in dem Brief an die Bundesregierung vor den Folgen des aktuellen GEG-Entwurfs.

25 TGA-Hersteller sehen die Wettbewerbs­fähigkeit der Heizungs­branche durch das GEG massiv bedroht. In der Schusslinie stehen Luft/Luft-Wärmepumpen.

Unternehmen der deutschen Heizungsindustrie – darunter Oventrop, Reflex-Winkelmann, IMI Hydronic Engineering, Kermi, Wolf, Viega und Rehau – haben als Unternehmensinitiative GEG in einem Brief an die Bundesregierung vor erheblichen Konsequenzen durch das Gebäudeenergiegesetz (GEG) gewarnt. Dieses soll am 8. September 2023 verabschiedet werden.

Die Wettbewerbsfähigkeit der deutschen Heizungsbranche sei durch den Markteingriff massiv bedroht und Bürgerinnen sowie Bürger würden zugleich mit hohen Kosten (etwa durch umfangreiche Investitionen für den Heizungsaustausch oder stark steigende Nebenkosten) konfrontiert.

„Wir müssen im Gebäudebereich handeln, um die Energieverbräuche in den Griff zu bekommen. Die Technologien dazu sind verfügbar“, so Johannes Rump, geschäftsführender Gesellschafter Oventrop. „Das GEG sollte dazu alle am Markt verfügbaren sinnvollen Technologien ermöglichen. Hier sehen wir erheblichen Nachbesserungsbedarf.“

Der aktuelle Entwurf des GEG bringe die folgenden Nachteile mit sich:

1. Der jetzige Entwurf sei nicht technologieoffen: Diese Technologieverengung verhindere die Hebung des CO2-Einsparpotentials im Gebäudebereich.

2. Trotz der Technologieverengung fänden sich im GEG-Entwurf Lücken, die durch wirtschaftlich getriebene Wohnungsunternehmen ausgenutzt werden könnten. Dies werde zu sozialer Ungerechtigkeit aufgrund steigender Nebenkosten führen.

3. Die angedachte Reduzierung der förderfähigen Kosten werde die Punkte 1 und 2 nochmals deutlich verschärfen.

4. Das GEG habe das Potenzial, die deutsche Heizungswirtschaft ernsthaft zu bedrohen und den Import nicht-CO2-armer Klimageräte zu potenzieren.

„Wir müssen im Gebäudebereich handeln, um die Energieverbräuche in den Griff zu bekommen. Die Technologien dazu sind verfügbar.“ Johannes Rump

Oventrop

Effizienzpotenziale des gesamten Heizsystems nutzen

Das GEG gehe davon aus, dass Wärmepumpen grundsätzlich auf regenerativem Strom basieren, und bevorzugt diese Technologie daher einseitig. Zeitgleich würden bewährte Technologien zur Hebung von Effizienzpotenzialen, wie der hydraulische Abgleich, die Wärmerückgewinnung oder Heizungsumwälzpumpen komplett außen vor gelassen, so die Kritik.

Insgesamt müssten die Effizienzpotentiale des gesamten Heizungssystems, bestehend aus Wärmeerzeugung, -verteilung und -übergabe berücksichtigt werden, so weiter die Forderung der Firmen. Durch die nach wie vor einseitige Technologieverengung auf die Wärmepumpe ließe das Gesetz hingegen enorme CO2-Einsparpotenziale ungenutzt und verpflichte die Bürgerinnen und Bürger dazu, den Heizungstausch durch zum Teil kostenintensive Heizungssysteme vorzunehmen, die dabei je nach Gebäudeart nur einen minimalen energetischen Mehrwert aufweisen.

Kritik an der Positionierung von Luft/Luft-Wärmepumpen

Zudem begünstige der GEG-Entwurf Luft/Luft-Wärmepumpen und schränke damit die Wettbewerbsfähigkeit bestehender Effizienztechnologien der wassergeführten Heizungsbranche ein. Die Argumentation der Unternehmensinitiative GEG lautet hier folgendermaßen:

„Zugleich seien nach dem Gesetzesentwurf auch Luft/Luft-Wärmepumpen (gemeinhin bekannt als Klimasplitgeräte) voll anerkannte Alternativen zur Luft/Wasser-Wärmepumpe, ohne dass die Effizienz dieser Geräte berücksichtigt werde.

Die deutschen Heizungsunternehmen befürchten dabei, dass insbesondere Immobilienfirmen Lücken im Gesetz dazu nutzen könnten, solche Produkte mit fragwürdigem Beitrag für die Erreichung der Klimaziele zu verbauen, um über das Fördersystem eine Subventionierung von Klimaanlagen zu erhalten und zugleich eine Aufwertung des Gebäudes über die Auszeichnung einer höheren Effizienzklasse zu erreichen.

Schlecht sanierte Gebäude können so mit staatlicher Förderung in eine höhere Effizienzklasse kommen, ohne dass auch nur ein einziger Euro in die tatsächliche Verbesserung der Energieeffizienz fließt. Aus Sicht der unterzeichnenden Unternehmen gehört hier dringend nachgebessert.“

„Als Folge des GEG-Entwurfs ist ein massiver Auftragseinbruch für die Sanitärindustrie zu beobachten, weil die Endkunden kein Geld für die Badezimmer-Renovierung übrig haben.“ Roger Schönborn

Rehau

Nachteile für wassergeführte Heizung

Insgesamt sei der Markteingriff durch den neuen GEG-Entwurf zum Nachteil einer mittelständischen Traditionsbranche der wassergeführten Heizung, die seit Jahrzehnten mit ihren Innovationen nicht nur zum nachhaltigen Umgang mit Ressourcen, sondern auch zum Wohlstand des Landes beitrage.

„Hinzu kommt, dass als Folge des GEG-Entwurfs ein massiver Auftragseinbruch für die Sanitärindustrie zu beobachten ist, weil die Endkunden vor dem Hintergrund der mutmaßlichen hohen Investitionen für den Austausch des Wärmeerzeugers kein Geld für die Badezimmer-Renovierung übrig haben“, so Dr. Roger Schönborn, CEO der Rehau Division Building Solutions.

Hier der Link zum 5-seitigen Brief an die Bundesregierung als PDF.

Quelle: Unternehmensinitiative GEG / tg