Im 1. Quartal 2024 liegt das SHK-Konjunkturbarometer weiterhin im negativen Bereich. In der Industrie und im Sanitärbereich zeichnet sich eine leichte Entspannung ab.
Das Geschäftsklima in der Haus- und Gebäudetechnik liegt im 1. Quartal 2024 mit einem Wert von − 8 noch immer im negativen Bereich. Im Vergleich zum Vorquartal ist jedoch eine leichte Verbesserung der konjunkturellen Lage um + 4 Punkte zu verzeichnen. Das Geschäftsklima in der SHK-Branche liegt aktuell 8 Punkte über dem ifo-Geschäftsklima.
Ursachen der schwachen Konjunktur
Das Marktumfeld in der deutschen Bauwirtschaft hat sich im Jahr 2023 deutlich abgekühlt. Im Neubau kam es zu einem Einbruch der Fertigstellungen, mit unmittelbaren Folgen für die Auftragslage und den Produktabsatz der SHK-Branche.
Im Gebäudebestand führten die hohe Inflation und die damit verbundene Verunsicherung vieler Eigentümer bzw. Bauherren auch im Sanierungsbereich zu Projektverschiebungen. Der Heizungsaustausch und die Installation von Photovoltaikanlagen waren 2023 die einzigen Maßnahmen mit einer positiven Marktentwicklung.
Neue Entwicklungen in den Produktbereichen
Die Bereiche Heizung, Sanitär und Lüftung / Klima entwickelten sich in den letzten Jahren sehr unterschiedlich. Seit dem ersten Halbjahr 2022 sank das Geschäftsklima im Sanitärbereich rapide. Die Bereiche Heizung und Lüftung / Klima waren ebenfalls von Konjunkturabschwächungen betroffen. Diese fielen aber weitaus weniger stark aus. Seit Ende des Jahres 2023 weisen zwei von drei Produktbereichen ein negatives Klima auf.
Seit dem 1. Quartal 2024 liegt erstmals auch der Heizungsbereich im Minus. Zwar liegen derzeit alle Produktbereiche im negativen Bereich, in den Segmenten Sanitär und Lüftung / Klima zeichnet sich jedoch eine Verbesserung ab. Der Bereich Lüftung / Klima wird mit einem Wert von − 20 negativer bewertet als die Bereiche Sanitär (Geschäftsklima: − 10) und Heizung (Geschäftsklima: − 11).
Geschäftsklima in der Industrie leicht verbessert
Bei den Industrieunternehmen hat sich das Geschäftsklima im aktuellen 1. Quartal 2024 im Vergleich zum Vorquartal verbessert. Aktuell ergibt sich ein Saldo von 15 (4. Quartal 2023: − 29).
Im Großhandel liegt das Geschäftsklima aktuell bei − 27 und damit unter dem Wert der Industrieunternehmen und der installierenden Unternehmen. Auch im Großhandel zeigt sich eine leichte Verbesserung des Geschäftsklimas um + 2 Punkte.
Das Geschäftsklima der installierenden Unternehmen liegt nach wie vor im positiven Bereich (+ 20). Damit bewerten die installierenden Unternehmen die Konjunktur seit sieben Quartalen in Folge positiver als Industrie und Großhandel. Im Zeitverlauf zeigt sich jedoch auch bei den installierenden Unternehmen eine Abschwächung des Geschäftsklimas. Im 1. Quartal 2023 lag der Wert noch bei + 49 Punkten und damit 29 Punkte über dem aktuellen Niveau.
Prognose 2024
Für das Jahr 2024 ist laut B+L-Prognose mit einem weiteren deutlichen Rückgang der Neubauinvestitionen und -fertigstellungen zu rechnen. Für den Sanierungsbereich prognostiziert das Institut eine leichte Markterholung. Befragungen von Eigenheimbesitzern und Unternehmen der Wohnungswirtschaft deuten auf eine steigende Sanierungsaktivität hin. Dies könnte zu einer Belebung in den Bereichen Sanitär und Installation führen, wenn aufgeschobene Maßnahmen nachgeholt würden.
Das SHK-Konjunkturbarometer…
…bildet die konjunkturelle Entwicklung der Unternehmen im Wirtschaftsbereich Haus- und Gebäudetechnik ab. Im Auftrag der VdZ, Wirtschaftsvereinigung Gebäude und Energie, und der VDS, Vereinigung Deutsche Sanitärwirtschaft, erstellt die B+L Marktdaten GmbH vier Mal pro Jahr die Berichte zum SHK-Konjunkturbarometer (weitere Infos und ältere Berichte). Die Datengrundlage setzt sich aus Primärerhebungen (Onlinebefragung und Telefoninterviews) sowie aus Primärdaten des ZVSHK-Konjunkturpanels zusammen. Zusätzlich fließen ausgewählte Indikatoren zur Bauwirtschaft und zur allgemeinen wirtschaftlichen Entwicklung in den Bericht ein. Die Einschätzungen der befragten Unternehmen werden als Differenz der positiven und negativen Antworten („Salden“) auf einer Skala von − 100 bis + 100 dargestellt. Ab 2021 enthalten die Berichte in unregelmäßigen Abständen Zusatzfragen zu aktuellen Themen, die für die gesamte Branche relevant sind. ■
Quellen: VdZ, VDS / jv
Der Artikel gehört zur TGA+E-Themenseite TGA-Marktdaten
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