
Solar Promotion
Elektroautos können viel mehr, als leise und ohne Abgase zu fahren. Mit bidirektionaler Ladetechnologie können sie Strom speichern und ins Netz zurückspeisen. Eine Studie von Transport & Environment (T&E) zeigt, dass dies Europas Energieversorgern und Autofahrenden Einsparungen in Milliardenhöhe ermöglichen könnte.
Der Artikel kompakt zusammengefasst
■ In einer T&E-Studie beziffern die beauftragten Fraunhofer-Institute das Einsparpotenzial für Energieversorger und Verbraucher durch bidirektionales Laden (BiDi) in der EU auf bis zu 22 Mrd. Euro jährlich:
■ Es müsste trotz hohem Zubau an Photovoltaik-Leistung weniger Überschussstrom abgeregelt werden, der Zubau an stationären Stromspeichern könnte verringert werden, die Stromkosten könnten sinken und es würde weniger Kraftstoff verbraucht.
■ Hürden sind der schleppende Smart-Meter-Rollout sowie Doppelbelastungen und der Erhalt von Förderansprüchen für zwischengespeicherten Strom.
Durch die Zwischenspeicherung und Wiedereinspeisung von Netzstrom in die Akkus von Elektroautos können ein hohes Maß an Flexibilität bereitgestellt und enorme Summen eingespart werden: In der T&E-Studie beziffern die beauftragten Fraunhofer-Institute das Einsparpotenzial für Energieversorger und Verbraucher durch bidirektionales Laden (BiDi) in der EU auf bis zu 22 Mrd. Euro jährlich. Das wären rund 8 % der Kosten für den Bau und Betrieb des EU-Energiesystems. Von 2030 bis 2040 könnte die netzwirksame BiDi-Technik laut den Forschern EU-weit mehr als 100 Mrd. Euro einsparen. Allein in Deutschland ist nach den Studienergebnissen bis 2040 eine jährliche Entlastung von rund 8,4 Mrd. Euro möglich.
Integration von Solarstrom
Diese großen Summen kommen dadurch zustande, dass durch den Einsatz der enormen Speicherkapazität des steigenden E-Auto-Bestands immer mehr Strom aus erneuerbaren Quellen, insbesondere Solarstrom, in das Energiesystem integriert werden kann. Durch die Nutzung der Fahrzeugakkus kann laut der Studie der Bedarf an stationären Zwischenspeichern in der EU um bis zu 92 % sinken. Zusätzlich könnte die installierte Photovoltaik-Leistung im gleichen Zeitraum um bis zu 40 % steigen. Auch der Kraftstoffverbrauch würde sinken.
Die Halter von batterieelektrischen Fahrzeugen können ganz unmittelbar vom bidirektionalen Laden profitieren. Die Studie prognostiziert für die Prosumer in der EU erheblich geringere Stromkosten. Und ein für manche Menschen überraschender Nebeneffekt: Die Lebensdauer der Fahrzeug-Akkus dürfte durch smartes bidirektionales Laden zunehmen, da der Ladestatus der Batterien optimiert wird.
Frankreich fährt umsonst
Bislang wurde das bidirektionale Laden nur in verschiedenen Pilotprojekten erprobt. Doch das Münchner Unternehmen The Mobility House und der Fahrzeughersteller Renault haben in Frankreich das erste Vehicle-to-Grid(V2G)-Angebot auf den Markt gebracht: Besitzer eines V2G-fähigen Renault 5 können mit einer dafür konzipierten Wallbox und einem besonderen Tarif kostenfrei ihr Auto laden und stellen im Gegenzug ihren Fahrzeugakku in den Dienst des gesamten Energiesystems. Schon in diesem Jahr soll das neue Angebot auch in Deutschland und dem Vereinigten Königreich an den Markt gehen.
Doch gerade im absatzstarken Automarkt Deutschland sind noch einige Hürden zu überwinden: Der Rollout von Smart-Metern, ohne die V2G nicht funktioniert, verläuft weiterhin schleppend, und auch der notwendige rechtliche Rahmen muss noch geschaffen werden. Die Ergebnisse des vom Bundeswirtschaftsministerium veranstalteten zweiten Europäischen Gipfels für bidirektionales Laden zeigen klare Handlungsempfehlungen auf – nun kommt es auf die Umsetzung an. Wichtige Punkte könnten dabei sein, die Doppelbelastung von zwischengespeichertem Strom durch Netzentgelte, Abgaben und Umlagen abzuschaffen sowie sicherzustellen, dass „grüner“ Strom seine Eigenschaften und Förderansprüche nach dem EEG auch bei einer Zwischenspeicherung im Akku eines Elektroautos behalten könnte.
BiDi-Sonderschau auf der The smarter E Europe 2025
Den bereits heute am Markt verfügbaren Produkten, Anwendungen und Lösungen für das bidirektionale Laden und dem gemeinsamen Blick in die Zukunft auf diesem Feld ist bei der kommenden Auflage von The smarter E Europe vom 7. bis 9. Mai 2025 auf der Messe München eine große Sonderschau gewidmet. Diese wird unmittelbar neben dem Branchentreffpunkt Power2Drive Forum zu finden sein. Sessions und Podiumsdiskussionen, Rundgänge sowie interaktive Elemente werden Gelegenheit zum Austausch, Diskurs und Networking bieten.
Veranstalter von The smarter E Europe sind die Solar Promotion GmbH und die Freiburg Wirtschaft Touristik und Messe GmbH & Co. KG (FWTM). Markus Elsässer, Gründer und CEO der Solar Promotion GmbH, sowie Hanna Böhme, Geschäftsführerin der FWTM: „Wir werden die Potenziale und die Relevanz des bidirektionalen Ladens für Deutschland und Europa sichtbar machen und gemeinsam das Thema weiter voranbringen. Denn das Bindeglied des bidirektionalen Ladens ist nicht nur ein wichtiges Element für die Mobilitätswelt, sondern auch, um die erneuerbare Energieversorgung 24/7 im Energiesystem zu etablieren.“ www.thesmartere.de
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