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Wärmewende

Der Trend heißt: Wärmepumpe

Der Wärmemarkt dreht bei Neuinstallationen auf Wärmepumpe. Eine neu installierte Gas-Heizung ist hingegen von der Politik ganz offen und offiziell ausgesprochen: eine Fehlinvestition.“

Zwei Jahre hintereinander ist der Absatz von Heizungs-Wärmepumpen um 34 000 Geräte auf zuletzt 154 000 Stück in 2021 gestiegen. Bei einem Gesamtabsatz von 929 000 Wärmeerzeugern mag das nach (zu) wenig aussehen. Wenn man aber auf die Marktentwicklung zurückschaut und die politischen Ankündigungen bewertet, zeigt sich, dass es einen eindeutigen Trend zur Heizungs-Wärmepumpe gibt.

In der letzten 24 Jahren – so lange glaubte die GroKo bei der Novelle des Bundes-Klimaschutzgesetzes noch Zeit für die Dekarbonisierung des Gebäudesektors zu haben – hat die Gas-Brennwertheizung nicht ein einziges Mal im gleitenden 2-Jahres-Durchschnitt eine Absatzsteigerung um 34 000 Stück/a erreicht, obwohl sie mit dem großen Bestand veralteter Gas-Heizungen relativ einfache Voraussetzungen dafür hatte. Der Absatz von Gas-Brennwert- und Gas-Niedertemperaturtechnik zusammen erreichte nur in den Jahren 2013/12 genau diesen Wert.

Im Neubau ist die Gas-Heizung ein Auslaufmodell

Im Wohnungsneubau ist auf Basis der neu genehmigten Wohnungen die Heizungs-Wärmepumpe inzwischen der eindeutige Marktführer als primäres Heizsystem. In einer ersten Auswertung für 2021 liegt sie mit einem Marktanteil von 43,9 % mit deutlichem Abstand vor der Gas-Heizung mit 26,6 %. Angesichts der momentan hohen Gaspreise und der politischen Ankündigungen dürfte die Ära der Gas-Heizung im Neubau bald ganz auslaufen.

Auf Basis neu genehmigter Wohngebäude, hier liegen für 2021 Zahlen bis November vor, haben 61,0 % der Bauherren mit einer Heizungs-Wärmepumpe als primäres Heizsystem geplant. Gegenüber dem Vorjahreszeitraum ist das bei leicht gestiegenen Genehmigungszahlen ein Zuwachs um 8,4 Prozentpunkte. Eine Gas-Heizung haben 24,3 % der angehenden Bauherren als primäres Heizsystem in der Baugenehmigung angegeben, ein Rückgang um 8,4 Prozentpunkte gegenüber dem Vorjahreszeitraum.

Neue Gas-Heizungen sind für die Politik eine Fehlinvestition

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Der Markt verändert sich also in einer bisher nicht gekannten Geschwindigkeit und mit einer nie dagewesenen Tragweite. Eine Heizungs-Wärmepumpe – verstärkt gilt dies ökonomisch und ökologisch übrigens für den Gebäudebestand – ist eine No-regret-Maßnahme. Eine neu installierte Gas-Heizung ist von der Politik offiziell ausgesprochen hingegen: eine Fehlinvestition.

Ja, die Installation einer neuen Gas-Heizung – solange dies überhaupt noch zulässig ist – gilt offen ausgesprochen als Fehlinvestition. Der Ampel-Koalitionsvertrag sieht vor, dass ab 2025 jede neu eingebaute Heizung (auch bei der Heizungsmodernisierung) auf der Basis von mindestens 65 % erneuerbarer Energien betrieben wird.

Vizekanzler Dr. Robert Habeck: „So verhindern wir Fehlinvestitionen, die nicht mit unseren Klimazielen vereinbar sind.“ Die Bewertung, dass die Gas-Heizung mit der 65-%-Klausel für erneuerbare Energien nicht kompatibel ist, hat die Gaswirtschaft selbst vorgenommen. Michael Riechel, Vorsitzender des Vorstands der Thüga Aktiengesellschaft (am 26. Januar 2022): „Die Pläne der Bundesregierung laufen faktisch auf ein Verbot moderner Gas-Heizungen hinaus.“

Aufteilung der CO2-Bepreisung als Beschleuniger

Wie Berlin die 65-%-Klausel für erneuerbare Energien tatsächlich und bezogen auf grüne Gassubstitute ausbuchstabiert, ist noch für ein paar Wochen unklar, aber selbst mit Ausnahme- und Härtefallregelungen heißt der Trend: Wärmepumpe. Beschleunigen wird dies die angekündigte Aufteilung der CO2-Bepreisung zwischen Mieter und Vermieter, denn bei Netz- oder Eigenstrom als Antriebsenergie für eine Heizungs-Wärmepumpe sinkt die Kostenbeteiligung für den Vermieter auf null.

Jochen Vorländer
Chefredakteur TGA Fachplaner
vorlaender@tga-fachplaner.de

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