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Baumarkt

2023-06: 28,5 % weniger Baugenehmigungen für Wohnungen

GV // sumak77 / iStock / Getty Images Plus

Im Juni 2023 ist in Deutschland der Bau von 21 800 Wohnungen genehmigt worden. Nach Angaben des Statistischen Bundesamts (Destatis) waren das 8700 oder 28,5 % Baugenehmigungen weniger als im Juni 2022.

Damit ging die Zahl der Baugenehmigungen für Wohnungen erneut stark gegenüber dem Vorjahresmonat zurück. Die Zahl neu genehmigter Wohnungen ist seit Mai 2022 geringer als im jeweiligen Vorjahresmonat, seit Januar 2023 betrug der Rückgang jeweils mehr als 20 %.

Von Januar bis Juni 2023 wurden insgesamt 135 200 Baugenehmigungen für Wohnungen erteilt, das waren 27,2 % weniger als im Vorjahreszeitraum (Januar bis Juni 2022: 185 800). Zum Rückgang der Bauvorhaben dürften weiterhin vor allem hohe Kosten für Baumaterialien und zunehmend schlechtere Finanzierungsbedingungen beigetragen haben.

In den Ergebnissen sind sowohl die Baugenehmigungen für Wohnungen in neuen Gebäuden als auch für neue Wohnungen in bestehenden Gebäuden enthalten.

Verlauf der monatlich genehmigten Wohnungen in Wohn- und Nichtwohngebäuden inklusive Baumaßnahmen an bestehenden Gebäuden von 2010 bis Juni 2023.

Statistisches Bundesamt

Verlauf der monatlich genehmigten Wohnungen in Wohn- und Nichtwohngebäuden inklusive Baumaßnahmen an bestehenden Gebäuden von 2010 bis Juni 2023.

In neu zu errichtenden Wohngebäuden wurden von Januar bis Juni 2023 insgesamt 111 500 Wohnungen genehmigt. Das waren 30,8 % oder 49 600 Wohnungen weniger als im Vorjahreszeitraum.

Dabei ging die Zahl der Baugenehmigungen für Einfamilienhäuser um gut ein Drittel (− 35,4 % bzw. − 14 800 Wohnungen) auf 27 000 zurück. Bei den Zweifamilienhäusern sank die Zahl genehmigter Wohnungen sogar um mehr als die Hälfte (− 53,4 % bzw. − 8900) auf 7700.

Auch bei der Gebäudeart mit den insgesamt meisten Wohnungen, den Mehrfamilienhäusern, verringerte sich die Zahl der genehmigten Wohnungen deutlich, und zwar um mehr als ein Viertel (− 27,0 % beziehungsweise − 26 700) auf 72 400.

Bisher kein eindeutiger Effekt der KFN erkennbar

Seit März 2023 gibt es die Wohnbauförderung für klimafreundlichen Neubau (KFN) der KfW. Diese Förderung kann unter anderem von Privatpersonen zur Eigennutzung oder Vermietung sowie von Unternehmen beantragt werden. Noch ist kein eindeutiger Effekt dieser Maßnahmen auf die Genehmigungszahlen erkennbar:

Die Zahl der Baugenehmigungen im Zeitraum März bis Juni 2023 ging im Vergleich zum Vorjahreszeitraum sogar etwas stärker zurück (Einfamilienhäuser − 38,6 %, Zweifamilienhäuser − 53,9 % und Mehrfamilienhäuser − 28,7 %) als im gesamten 1. Halbjahr 2023.

Mehr Genehmigungen als Fertigstellungen

Die Zahl der Baugenehmigungen ist ein wichtiger Frühindikator zur Einschätzung der zukünftigen Bauaktivität, da Baugenehmigungen geplante Bauvorhaben darstellen. Allerdings nimmt die Zahl der Bauvorhaben, die zwar genehmigt, aber noch nicht begonnen oder abgeschlossen wurden (der sogenannte Bauüberhang), seit einigen Jahren zu. Im Jahr 2022 ist die Zahl neuer Wohnungen erneut unter 300 000 Wohnungen geblieben (2022: 0,6 % mehr Baufertigstellungen als im Vorjahr). Der Bauüberhang war mit knapp 885 000 genehmigten, aber nicht fertiggestellten Wohnungen auf dem höchsten Stand seit 1996 (siehe auch: So verteilte sich der Bauüberhang im Jahr 2021). ■
Quelle: Destatis / jv

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