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Energiepreise

Heizspiegel 2022: Heizen mit Gas doppelt so teuer wie 2020

Entwicklung der Heizkosten in Deutschland.

www.heizspiegel.de

Entwicklung der Heizkosten in Deutschland.

Die Heizkosten sind schon 2021, also zu Beginn der Energiekrise, über alle Energieträger gestiegen – und werden für 2022 noch deutlich höher ausfallen.

Besonders stark steigen die Kosten für Heizungen mit Gas, Öl und Strom, wie der neue Heizspiegel (www.heizspiegel.de) von co2online mit der Auswertung aktueller Verbrauchswerte zeigt. Grundlage sind mehr als 190 000 Abrechnungen für das Jahr 2021 sowie aktuelle Preis- und Wetterdaten. Gründe für die steigenden Heizkosten sind demnach vor allem höhere Energiepreise, bei fossilen Energieträgern zusätzlich die 2021 gestartete CO2-Bepreisung.

Heizen mit Gas doppelt so teuer

Für eine durchschnittliche 70-m2-Wohnung mit Gas-Heizung ist für 2021 mit Mehrkosten von 135 Euro (+ 20 %) gegenüber dem Vorjahr zu rechnen. Für das laufende Jahr 2022 geht die Analyse von weiteren Mehrkosten von rund 550 Euro (+ 67 %) aus. Heizen mit Gas wird damit innerhalb von zwei Jahren doppelt so teuer. Wer eine Öl-Heizung nutzt, muss sogar 130 % mehr zahlen: 320 Euro (+ 51 %) zusätzlich für 2021 und voraussichtlich noch einmal 495 Euro (+ 53 %) mehr für 2022. Auch mit Fernwärme, Wärmepumpe und Holzpellets ist für beide Jahre mit höheren Heizkosten zu rechnen.

„Solch ein starker Anstieg der Heizkosten wurde seit der ersten Veröffentlichung des Heizspiegels im Jahr 2005 noch nie verzeichnet“, berichtet co2online-Geschäftsführerin Tanja Loitz. „Was im Durchschnitt schon sehr viel ist, kann im Einzelfall auch noch deutlich mehr sein. Dazu kommt: Bei vielen Haushalten werden die höheren Kosten in diesem Jahr erst mit der Abrechnung im Jahr 2023 ankommen.

Prognosen sind wegen der hohen Dynamik an den Energiemärkten aktuell noch schwieriger als sonst. Aber mit der Auswertung tatsächlicher Verbräuche liefert der Heizspiegel deutschlandweit einzigartige Vergleichswerte und zeigt sehr deutlich, in welche Richtung es geht. Darauf sollten sich die Haushalte rechtzeitig einstellen und entsprechend handeln.“

Energiepreise, CO2-Preis, Witterung

Für die Heizkosten sind neben den Energiepreisen laut Heizspiegel auch der CO2-Preis und das Wetter entscheidend. So hat der Deutsche Wetterdienst für 2021 etwas kühlere Temperaturen während der Heizsaison verzeichnet, für das laufende dagegen bisher etwas höhere. Der Anteil des CO2-Preises an den Heizkosten lag im Jahr 2021 für Erdgas bei 8 %, für Heizöl bei 10 %. Für das laufende Jahr sind dagegen mit weitem Abstand die Energiepreise die entscheidenden Faktoren für höhere Heizkosten.

Geringere Heizkosten möglich

Der Heizspiegel zeigt auch, dass große Sparpotenziale noch nicht ausgeschöpft werden: Durch effizientes Heizen und eine energetische Sanierung lassen sich die Heizkosten senken. In einer 70-m2-Wohnung und Gas-Zentralheizung im Mehrfamilienhaus liegt das Sparpotenzial im Schnitt bei 640 Euro/a. Bei einem Einfamilienhaus mit 110 m2 ist eine durchschnittliche Ersparnis von 1220 Euro/a möglich. Wie groß das Sparpotenzial im konkreten Fall ist und wie es sich heben lässt, zeigt der Heizkosten-Rechner auf www.heizspiegel.de

Loitz: „Die Bereitschaft zum Energiesparen ist in der Bevölkerung momentan so hoch wie nie. Gleichzeitig zeigt der Heizspiegel, dass 90 % der Haushalte in Deutschland noch zu viel Heizenergie verbrauchen. Die meisten Menschen schätzen ihren Verbrauch und den Einfluss schon kleinster Maßnahmen auf die Kosten falsch ein – oder verstehen ihre Heizkostenabrechnung nicht. Bei hohen Energiepreisen ist das verheerend. Heizkosten sparen beginnt mit dem Heizspiegel: Wer den eigenen Verbrauch auf heizspiegel.de prüft und die dort empfohlenen Maßnahmen umsetzt, kann die Heizkosten wirksam senken.“

Der Heizspiegel für Deutschland wird von der gemeinnützigen Beratungsgesellschaft co2online umgesetzt. Er informiert Verbraucher seit 2004 über Sparpotenziale rund ums Heizen und wird vom Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz gefördert. Partner des Heizspiegels ist der Deutsche Mieterbund. ■
Quelle: co2online / jv

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