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Energieträger

Mai 2024: Holzpellet­preis sinkt weiter auf 280,69 Euro/t

Deutsches Pelletinstitut

Der Preis für Holz­pellets ist im Mai 2024 gegen­über dem Vor­monat um 2,8 % auf 280,69 Euro/t ge­sun­ken und liegt 19,3 % unter dem 12-Monats­durch­schnitt von 347,83 Euro/t.

Für Mai 2024 hat das Deutsche Pelletinstitut (DEPI) einen Pelletpreis von 280,69 Euro/t als Bundesdurchschnitt ermittelt. Gegenüber April 2024 entspricht das einer Senkung von 2,8 % und gegenüber dem Vorjahresmonat einem Rückgang um 21,9 %. Allerdings hatte im Mai 2023 der Preis mit 359,41 Euro/t rund 66 % höher als im Mai 2021 (217,04 Euro/t) gelegen.

Berücksichtigt man eine fiktive Teuerungsrate von 2021 bis 2024 in der Höhe des EZB-Inflationsziels von 2 %/a liegt die Preisüberhöhung aktuell nur noch bei 21,9 %. Der Preis für Holzpellets normalisiert sich also weiter. Der starke Preisauftrieb bei Holzpellets hatte zum Winteranfang 2021/22 begonnen und flaut seit November 2022 mit teils untypischen Entwicklungen ab. Von Dezember 2021 bis März 2023 hatte er immer über 300 Euro/t gelegen.

Der Preis für eine Kilowattstunde Wärme aus im Mai 2024 zum DEPI-Pelletpreis gekauften Pellets beträgt 5,61 Ct/kWh. Damit gibt es einen Preisvorteil zu aktuellem Heizöleinkauf von rund 42 %. Zu Erdgas besteht ein Preisvorteil von rund 43 % (Vergleichsbasis siehe Grafik).

Martin Bentele, Geschäftsführer des DEPI zur aktuellen Marktsituation: „Holzpellets sind derzeit günstig erhältlich. Wir raten Verbrauchern, den Fokus beim Kauf nicht auf den Preis, sondern auf Qualität und Anlieferung durch einen ENplus-zertifizierten Händler zu legen. Bei auffällig niedrigen Preisen ist zusätzlich Wachsamkeit geboten, denn in diesen Fällen kann es sich um qualitativ minderwertige, oftmals importierte Pellets handeln. Wer beim Händler seines Vertrauens ENplus-zertifizierte Pellets bezieht, erhält garantiert einwandfreie Ware, die einen problemlosen Heizbetrieb gewährleistet.“

Der DEPI-Pelletpreis ist im Mai 2024 seit 10 Monaten im Vormonatsvergleich rückläufig. 2023 gab es von Mai bis Juli einen Preisanstieg.

Regionalpreise für 6 und 26 t

Im Mai 2024 ergeben sich beim Preis für Holzpellets folgende regionale Unterschiede (bei einer Abnahmemenge von 6 t): In Süddeutschland beträgt der durchschnittlichen Pelletpreis 276,97 Euro/t. Es folgen Mitteldeutschland mit 279,87 Euro/t sowie Nord- und Ostdeutschland mit 291,81 Euro/t.

Größere Mengen (26 t) werden im Mai 2024 zu folgenden Konditionen gehandelt: Süd: 260,05 Euro/t, Mitte: 266,57 Euro/t und Nord/Ost: 276,10 Euro/t (alle Preise inkl. Mehrwertsteuer).

DEPI-Pelletpreis

Zum Winteranfang 2021/22 hatte ein starker Preisauftrieb bei Holzpellets begonnen, im Oktober 2021 lag der DEPI-Pelletpreis bei einer Abnahme von 6 t bei 248,08 Euro/t noch im gewohnten Bereich und sprang dann im November 2021 auf 267,05 Euro/t und im Dezember auf 303,13 Euro/t. Zuvor hatten sich die konventionellen Brennstoffe und Rohstoff allgemein deutlich verteuert. Ende Februar 2022 begann Russlands Angriffskrieg auf die Ukraine. In der Folge lag der DEPI-Pelletpreis von Juli 2022 bis Dezember 2022 über 500 Euro/t, der höchste 6-t-Lieferpreis wurde für September 2022 mit 763,76 Euro/t angegeben.

Der DEPI-Pelletpreis wird seit 2011 im Monatsrhythmus veröffentlicht, bis Juni 2020 vom Deutschen Energieholz- und Pellet-Verband (DEPV). Er bezeichnet den Durchschnittspreis in Deutschland für 1 t Holzpellets der Qualitätsklasse ENplusA1 der jeweiligen Abnahmemenge (Lieferung im Umkreis 50 km, inkl. aller Nebenkosten und MwSt.) – deutschlandweit und in drei Regionen. Beim DEPV ist ein DEPV-Pelletpreis für Lieferverträge (netto) abrufbar. Der oben angegebene 12-Monatsdurchschnitt wird nicht vom DEPI ausgewiesen, er wird von der TGA+E-Redaktion errechnet und ist der arithmetische Mittelwert aus dem DEPI-Pelletpreis für den Monat der aktuellen Berichterstattung und der elf vorhergehenden Monate.

Von der seit Jahresbeginn 2024 geltenden Verteuerung der CO2-Bepreisung für fossile Brennstoffe auf 45 Euro/tCO2 sind Holzpellets nicht direkt betroffen. Indirekt gibt es Auswirkungen über die Lieferkette, beispielsweise über den Kraftstoff zum Transport der Pellets. ■
Quelle: DEPI, eigene Berechnungen / jv

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