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Heizungswende

Thüringen: Wärmepumpen heizen 66 % der neuen Wohnhäuser

Thüringer Landesamt für Statistik

Im Jahr 2023 fertiggestellte Wohngebäude in Thüringen werden vorwiegend mit einer Wärmepumpe beheizt. Im Freistaat gibt es ein günstiges Strom-/Gaspreisverhältnis.

Ergebnissen der jährlichen Baufertigstellungsstatistik 2023 zufolge setzen die Bauherren in Thüringen bezugsfertiger neuer Wohngebäude zunehmend auf erneuerbare Energien. Nach Mitteilung des Thüringer Landesamtes für Statistik (TLS) sind für mehr als zwei Drittel (71,4 %) der insgesamt 1540 neuen Wohngebäude erneuerbare Energien die primär verwendete Energiequelle. Bei 66,2 % (2022: 56,0 %) der neuen Wohngebäude sind es Heizungs-Wärmepumpen.

Der Anteil der erneuerbaren Energien liegt damit deutlich über dem Einsatz der konventionellen Energien. 2023 wurde Gas in 24,0 % (2022: 32,7 %) der Wohnungsneubauten als primäre Energiequelle eingesetzt. Das war gegenüber dem Vorjahr ein um 8,7 Prozentpunkte geringerer Anteil.

Thüringer Landesamt für Statistik

Der Trend, konventionelle Energien kaum noch zu verwenden, zeigt sich ebenfalls mit dem anteiligen Einsatz von unter als 1,5 % für Öl bzw. Strom.

Werden in 2023 in Thüringen fertiggestellt Wohnungsneubauten primär mit erneuerbaren Energien beheizt, geschieht dies vor allem mit Umweltthermie (82,4 %, Wärme aus Luft oder Wasser) oder Geothermie (10,4 %, Erdwärme). In neuen Wohngebäuden wählten 56,3 Prozent der Bauherren eine Zusatzheizung, darunter 54,2 % erneuerbare Energien. Hier dominierten die Holzheizungen vor dem Einsatz von Solarthermie: Fast jedes 3. bezugsfertige neue Wohngebäude wird zusätzlich mit einer Holzheizung oder einer Solaranlage ausgestattet sein. Das TLS hat sehr detaillierte Daten zu den Baufertigstellungen veröffentlicht. ■
Quelle: TLS / jv

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Exkurs: Die Statistik lässt keinen Schluss zu, welche primären Energiequellen bei den Neubauten infrastrukturell und regulatorische möglich gewesen wären. Thüringen hat auf Basis der gewichteten Mittelwerte im Monitoringbericht 2023 ein Strom-Netznutzungsentgelt deutlich unter dem Bundesdurchschnitt. Niedriger war es nur in Bremen und Niedersachsen. Zugleich rangierte das Gas-Netznutzungsentgelt im oberen Mittelfeld. Ein niedriges Strom-Netznutzungsentgelt lässt prinzipiell günstige Wärmepumpen-Stromtarife und damit ein niedriges Strom-/Gaspreisverhältnis zu (siehe: Auch die PLZ hat Einfluss: Was kostet Wärmepumpenstrom?).