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Marktdaten

2022: Erstmals über 100 000 neue Pellet-Feuerungen installiert

Deutsches Pelletinstitut

Die Pelletbranche vermeldet für 2022 beim Absatz von Wärmeerzeugern und der Brennstoffproduktion Rekorde, blickt aber zurückhaltend in die Zukunft.

Das Jahr 2022 war bislang das erfolgreichste Jahr der deutschen Pelletbranche. Nach Angaben des Deutschen Energieholz- und Pellet-Verbands (DEPV) sind erstmals in einem Kalenderjahr über 100 000 Pelletfeuerungen abgesetzt worden und die Holzpellet-Produktion erreichte mit fast 3,6 Mio. t einen neuen Höchststand.

„So erfreulich die Veröffentlichung der Marktzahlen aus dem Vorjahr ist, so zurückhaltend fällt der Blick in die Zukunft aus“, betont DEPV-Geschäftsführer Martin Bentele. „Während das Vorjahresergebnis noch auf der klugen Förderpolitik, speziell auf der Austauschprämie für Öl-Heizungen der Vorgängerregierung basierte, agiert die aktuelle Bundesregierung bei der Gestaltung der Energiewende am Wärmemarkt einseitig und mit Scheuklappen. Die deutliche Kürzung der Zuschüsse, verbunden mit einer undifferenzierten und ideologisch-kritischen Einstellung gegenüber der Holzenergie wird sich kontraproduktiv und zu einem Rückschlag bei der CO2-Reduktion am Wärmemarkt auswirken.“

Dies werde bereits anhand der Zahl der im Januar 2023 gestellten Förderanträge deutlich, die nur noch ein Schatten der vergangenen Jahre darstellten. Bentele befürchtet noch Schlimmeres: „Die aktuelle Energiepolitik der Bundesregierung muss deutlich nachgebessert werden, wenn sie nicht zu einem Revival von Öl- und Gas-Heizungen führen soll, wie die ersten Zahlen im laufenden Jahr andeuten.“

Absatz von Pellet-Feuerungen im Jahr 2022

Deutsches Pelletinstitut

Der Zubau an Pellet-Feuerungen in Deutschland erfolgte im Jahr 2022 so stürmisch wie noch nie. Mehr als 123 000 neue Wärmeerzeuger wurden installiert. Mit 76 000 Anlagen waren wassergeführte Pellet-Heizkessel bis zu einer Leistung von 50 kW deutlich in der Überzahl, deren Absatz gegenüber dem Vorjahr um rund 24 % zulegte. Sie werden insbesondere zum Ersatz von Öl-Heizungen in Ein- und Zweifamilienhäusern eingesetzt.

Auch die Nachfrage nach luftgeführten Pelletöfen hat deutlich angezogen, wie die Rekordzahl von 46 000 Öfen zeigt. Dazu kamen 1400 größere Pellet-Heizkessel (> 50 kW), die für Wärmenetze oder auch zur Erzeugung von Prozesswärme in Gewerbe und Industrie eingesetzt werden. Der Bestand pelletbefeuerter Wärmeerzeuger hat sich in Deutschland damit auf 680 000 Anlagen erhöht.

Absatzerwartung für 2023

Für das laufende Jahr sieht der DEPV den Heizungsmarkt im ersten Halbjahr durch die Vorjahrsüberhänge noch einigermaßen ausgelastet. Beim Kesselabsatz geht der DEPV insgesamt von einem Rückgang von rund 25 % aus, während bei Pelletöfen noch ein leichtes Wachstum erwartet wird, was insgesamt knapp 110 000 neue Wärmeerzeuger bedeuten würde.

Produktion von Holzpellets

Deutsches Pelletinstitut

Mit einer neuerlichen Rekordproduktion von 3,57 Mio. t im Jahr 2022 produzierter Pellets hat Deutschland seine führende Rolle in Europa weiter ausgebaut. Weltweit werden nur in Nordamerika mehr Pellets hergestellt. Durch den starken Zubau an Wärmeerzeugern wurden 2022 erstmals über 3 Mio. t Pellets im Inland verbraucht. Deutschland verfügt damit weiterhin über eine positive Außenhandelsbilanz. Ansonsten war das Jahr 2022 vor allem durch die kriegsbedingten Verwirrungen der Energiemärkte bestimmt.

Die im Sommer 2022 zu verzeichnende Einlagerungshektik führte kurzfristig zu einer beim Energieträger Holzpellets bislang unbekannten Preissteigerung mit einem Höchstpreis von 763,76 Euro/t im September 2022. Die gut gefüllten Verbraucherlager und die fehlende Nachfrage führten im Winter dann schon zu einer einsetzenden Normalisierung des Pelletpreises, die sich 2023 bislang kontinuierlich fortsetzt. Im laufenden Jahr rechnet der DEPV mit einer leichten Steigerung der Pelletproduktion auf 3,7 Mio. t. ■
Quelle: DEPV / jv

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