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Marktdaten

2023 wurden mehr als 1 Million Solar­anlagen installiert

pressmaster – stock.adobe.com

Der Photovoltaik-Zubau lag im Jahr 2023 leistungs­bezogen rund 85 % über dem Vorjahr. Die Solar­wirt­schaft erwartet für 2024 eine anhaltend hohe Nachfrage: Mehr als 1,5 Mio. private Eigentümer von Wohnimmobilien planen in den kommenden 12 Monaten die Installation einer Solaranlage.

Nach Angaben des Bundesverbands Solarwirtschaft (BSW-Solar) sind im Jahr 2023 in Deutschland mehr als 1 Mio. Solaranlagen zur Strom- oder Wärmeerzeugung neu installiert worden – mehr als jemals zuvor. Der Bereich Solarthermie hat daran allerdings nur einen sehr kleinen Anteil und lag Ende September 2023 rund 41 % unter der verkauften Fläche des Vorjahreszeitraums. 2022 wurde rund 91 000 Solarwärme-Anlagen neu installiert.

Aus Daten der Bundesnetzagentur geht hervor, dass allein Solarstromsysteme mit einer Spitzenleistung von rund 14 GW auf Dächern und Freiflächen neu in Betrieb genommen wurden. Das sind 85 % mehr Photovoltaik-Leistung als im Vorjahr 2022 (rund 7,5 GW). Für 2024 rechnet der Branchenverband mit einer anhaltend hohen Nachfrage – aufgrund weiter steigender Strompreise und attraktiver Förderkonditionen.

Im Jahr 2024 planen mehr als 1,5 Mio. private Immobilienbesitzer die Errichtung einer Solaranlage auf ihrer Dachfläche. Dies geht aus den Ergebnissen einer YouGov-Repräsentativbefragung im Auftrag des BSW hervor, an der Mitte Dezember 2023 gut 1000 Immobilienbesitzer teilnahmen. Danach können sich 69 % der Eigentümer von Wohnimmobilien, die über geeignete Dachflächen verfügen, vorstellen eine Solaranlage auf ihrer Dachfläche zu errichten. 16 % planen dies bereits in den kommenden 12 Monaten.

Bürokratieabbau muss vorangetrieben werden

„Für 2024 erwarten wir einen anhaltenden Solarboom. Als Solarwirtschaft werden wir weiterhin unseren Beitrag zum Klimaschutz leisten und die Regierungsziele bei der Photovoltaik einlösen“, zeigt sich BSW-Hauptgeschäftsführer Carsten Körnig zuversichtlich. Damit die ehrgeizigen Wachstumsziele auch in den Folgejahren erreicht werden, dürfe der Bürokratieabbau jetzt aber nicht ins Stocken geraten, erklärte Körnig. „Weitere Maßnahmen zur Verfahrensbeschleunigung sind erforderlich, um die Strom- und Wärmenetze schneller zu ertüchtigen, mit noch höheren Solaranteilen zu speisen und diese mithilfe größerer Speicherkapazitäten jederzeit verfügbar zu machen.“

Die inzwischen in Deutschland installierten rund 3,7 Mio. Photovoltaik-Anlage produzierten im vergangenen Jahr 62 TWh (Mrd. kWh) Strom und deckten damit rund 12 % des deutschen Stromverbrauchs. Die PV-Stromproduktion lag mit diesen Zahlen im Jahr 2023 bei rund 725 kWh/(Pers. ∙ a).

BSW-Solar

Zubau in den einzelnen Segmenten und Ausblick

Weitere Hintergrundinformationen auf der Basis von Daten der Bundesnetzagentur (Marktstammdatenregister):

● Mit rund 7 GW entfiel die Hälfte der 2023 neu installierten Solarstromleistung auf das Heimsegment, das gegenüber dem Vorjahr 2022 mit einem Plus von 135 % nach BSW-Angaben besonders kräftig zulegen konnte.

● 31 % der 2023 neu installierten Solarstromkapazität (ca. 4,3 GW) wurde im Rahmen ebenerdig errichteter Solarparks realisiert (ca. + 40 % gegenüber 2022). Für dieses Marktsegment erwartet der BSW 2024 eine weiter wachsende Nachfrage. Dies gelte insbesondere für den Fall, dass es zum Abbau weiterer Marktbarrieren beim Zugang zu geeigneten Standortflächen kommen sollte und auch der Zugang zum Stromnetz erleichtert wird, wie dies vom Bundeskabinett im Gesetzesentwurf zum Solarpaket I vorgesehen ist.

● Das Solarpaket I wird nach den Erwartungen des Branchenverbands auch Investitionen in Solaranlagen auf Gewerbedächern weiter beschleunigen. Auf Firmendächern wurden 2023 mit ca. 2,5 GW etwa 18 % der neu installierten solaren Kraftwerksleistung installiert, rund 75 % mehr als im Jahr 2022.

● Inzwischen profitieren auch immer mehr zur Miete lebende Haushalte von preisgünstiger Solartechnik. Rund 270 000 Steckersolargeräte – sogenannte Balkonkraftwerke – wurden in Deutschland laut dem Marktstammdatenregister allein 2023 neu in Betrieb genommen. Dies stellt mehr als eine Vervierfachung im Vergleich zur Anzahl der im Jahr 2022 neu gemeldeten Steckersolargeräte dar. Aufgrund ihrer relativ geringen spezifischen Leistungen machen Balkonkraftwerke an der 2023 insgesamt in Deutschland neu installierten PV-Leistung jedoch nur knapp 2 % aus.

Im Rahmen des Solarpakets I soll für Mieter der Zugang zu preiswertem Solarstrom erleichtert werden, unter anderem mittels einer bürokratiearmen „gemeinschaftlichen Gebäudeversorgung“. ■
Quelle: BSW-Solar / jv

Der Artikel gehört zur TGA+E-Themenseite TGA-Marktdaten

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