Springe auf Hauptinhalt Springe auf Hauptmenü Springe auf SiteSearch
Regelwerk

BDH: Netzdienliche Wärmepumpenabschaltung nur im Notfall

Peter Wienerroither – stock.adobe.com

Bezüglich der BNetzA-Eckpunkte zur netzdienlichen Steuerung von Verbrauchseinrichtungen erwartet der BDH Bürger-Akzeptanz nur unter bestimmten Bedingungen.

Die Bedürfnisse privater Verbraucher müssen bei Maßnahmen zur Integration von Wärmepumpen und Elektroautos ins Energiesystem konsequent berücksichtigt werden. Nur dann bleibt die Akzeptanz der Energiewende gewahrt, so der Bundesverband der Heizungsindustrie (BDH) zum Eckpunktepapier der Bundesnetzagentur (BNetzA) über netzdienliche Steuerung von Verbrauchseinrichtungen, zu der am 16. März 2023 eine Anhörung (digital) stattfindet. Die Teilnahme an der Anhörung steht jedermann offen.

Die Energiewendetechnologien Wärmepumpe und Elektroauto müssen ins Energiesystem integriert werden. Dafür sind verschiedene Mechanismen notwendig, die ineinandergreifen. Dazu gehören Netzausbau, Marktprozesse für eine höhere Flexibilität beim Verbrauch und Notfallmaßnahmen bei drohenden Überlastungen von Netzen. Eine solche Notfallmaßnahme ist die im Eckpunktepapier der BNetzA vorgeschlagene „netzdienliche Laststeuerung“ nach § 14a EnWG. Der BDH setzt sich dafür ein, dieses Gesamtpaket so zu gestalten, dass Bürger die Maßnahmen akzeptieren.

„Die dominierenden netzdienlichen Mechanismen müssen Marktprozesse zur Nutzung der Flexibilität in den Kundenanlagen sein. Über geeignete Anreize, etwa variable Strompreise, ist das für Bürgerinnen und Bürger attraktiv und fördert sogar ihr Engagement für die Energiewende.“ Dieter Kehren

BDH

Eingriff in private Anlagen nur im Notfall, aber Flexibilität fördern

„Steuereingriffe auf meine private Heizung können schnell meine Akzeptanz für die Energiewende und meine Wechselbereitschaft zur Wärmepumpe beschädigen. Daher muss zweifelsfrei klar sein, dass solche Eingriffe immer nur absolute Notfallmaßnahmen bleiben und strikten Regeln folgen“, sagt Dieter Kehren, Leiter des Forums Digitale Heizung im BDH.

Aus Sicht des BDH sollten intelligente, marktnahe Instrumente eingesetzt werden, um Verbraucher dazu zu motivieren, ihren Verbrauch flexibel anzupassen und so Überlastungen des Netzes vorzubeugen.

BDH-Positionspapier Netzdienliche Steuerung von Verbrauchseinrichtungen
Weitere Stellungnahmen von Verbänden, Personen, Interessengruppen und Unternehmen
    (u.a. ZVSHK, BDEW, dena und Viessmann Group)

Top-Thema auch auf der ISH 2023

Die Definition der Mechanismen zur Netzintegration von Wärmepumpen und Elektromobilität ist komplex, da sie verschiedene Branchen betrifft: Involviert sind neben den Kundenanlagen aus der Heizungsindustrie auch Ladestationen, die Automobilindustrie sowie Netzbetreiber und Versorgungsunternehmen.

Darüber hinaus spielen Fragen der Standardisierung eine Rolle und nicht zuletzt politische Fragen bei der Festsetzung der regulatorischen Rahmenbedingungen. Darum wird sich der BDH diesem Thema auch auf der ISH 2023 widmen: Um einen branchenübergreifenden Kompromiss zu fördern, organisiert der Verband auf der Messe am 14. März um 12:00 Uhr eine Podiumsdiskussion. Podiumsgäste sind Loic Geipel (VDA), Dr. Ingo Diefenbach (Westnetz), Dr. Wolfgang Zander (BET), Peter Kellendonk (EEBUS Initiative), Dr. Kai Roger Lobo (Viessmann) und Dieter Kehren (BDH). ■
Quelle: BDH / jv

Im Kontext:
Die 65-Prozent-EE-Vorgabe braucht Fokus auf Wärmepumpen
Vernetzte E-Autos haben erstmals das Stromnetz stabilisiert
Habeck: Die Stromversorgung ist bis 2031 sicher gewährleistet
Wärmepumpen können Kosten für Stromsystem senken
Netzdienlicher Betrieb von Heizungs-Wärmepumpen