Erdgas war lange Zeit Spitzenreiter bei den primären Energieträgern bzw. Heizsystemen neu genehmigter Wohnungen. Im Jahr 2000 war Erdgas bei den Baugenehmigungen von Wohnungen mit einem Anteil von 76,7 % die erste Wahl. Bis Ende 2019 hat sich der Anteil mit 36,7 % mehr als halbiert und die Wärmepumpe ihren Abstand zu Erdgas auf knapp 7 Prozentpunkte verringert.
Nur acht Monate später steht die Ablösung der Spitzenposition durch die Wärmepumpe an. Im aktuellen Bericht für das 3. Quartal 2020 der Arbeitsgemeinschaft Energiebilanzen, der die Beheizungsstruktur (primäre Heizenergie) neu zum Bau genehmigter neuer Wohneinheiten bis einschließlich August 2020 erfasst, hat die Wärmepumpe mit einem Anteil von 34,3 % bis auf 0,5 Prozentpunkte zu Erdgas (34,8 % Marktanteil) aufgeschlossen.
Treiber für den schnell gewachsenen Marktanteil elektrisch angetriebener Wärmepumpen dürfte die seit Anfang 2020 attraktive Förderung elektrischer Wärmepumpen auch für Neubauten über das Marktanreizprogramm sein.
Da sich solche Veränderungen der Rahmenbedingungen erst mit einiger Verzögerung im Markt vollständig abbilden, dürfte die Erdgas-Dominanz bald enden. Auf Basis neu genehmigter Gebäude belegen elektrisch angetriebene Wärmepumpen bereits die Spitzenposition: Baugenehmigungen 2019: Wärmepumpe auf Platz 1. ■