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Greenpeace Energy

Gas aus Windstrom kommt auf dem Markt

Als erster Energieversorger wird Greenpeace Energy seine Gaskunden teilweise mit Wasserstoff beliefern, der regenerativ und klimaneutral mit Windstrom erzeugt worden ist. Die Energie-Genossenschaft hat dazu am 17. Januar 2012 einen Abnahme-Vertrag mit Enertrag unterzeichnet. Vereinbart wurde für das Jahr 2012 die Lieferung von bis zu 400 MWh Wasserstoff, ab 2013 sind 1,2 GWh vereinbart. Das Windenergie-Unternehmen Enertrag betreibt nördlich von Prenzlau eine Power-to-Gas-Pilotanlage, die Wasser elektrolytisch in Wasserstoff und Sauerstoff aufspaltet. Mit dem so entstandenen Wasserstoff – dem Windgas – wird Greenpeace Energy seine aktuell 6000 Gaskunden versorgen, sobald der in einem fortgeschrittenen Planungsstadium befindliche Anschluss ans Gasnetz in diesem Jahr hergestellt ist.

„Windgas ist wesentlicher Baustein für die Energiewende“


Die Windgas-Technologie erlaubt es, überschüssige Windenergie zu verwenden, die sonst ungenutzt bliebe. Bislang werden Windanlagen bei stürmischem Wetter oft abgeschaltet, um das Stromnetz nicht zu überlasten. „Windgas ist ein ganz wesentlicher Baustein für das Gelingen der Energiewende in Deutschland“, sagt Greenpeace-Energy-Vorstand Steffen Welzmiller. Ohne geeignete Speichertechnologien kann Deutschland sich nicht zu 100 % mit erneuerbaren Energien versorgen.

Erdgas-Infrastruktur als Energiespeicher


Die heutigen Pumpspeicherkraftwerke reichen bei Weitem nicht aus, die künftig zu erwartenden Überschüsse von Sonnen- und Windstrom aufzunehmen, um damit wind- und sonnenschwache Zeiten zu überbrücken. Windgas wird in das vorhandene Erdgasnetz eingespeist, das eine Wasserstoff-Beimischung bis zu 5 % verträgt. Das Gemisch aus dem Gasnetz lässt sich wie gewohnt zum Heizen oder Kochen, als Treibstoff für Autos und zur Stromproduktion in Gaskraftwerken verwenden.

Aufbauarbeit über den Tarif „proWindgas“


Greenpeace Energy bietet seit Oktober 2011 den Tarif „proWindgas“ an. Dabei zahlen die Kunden für das gelieferte Erdgas einen Aufschlag von 0,4 Ct/kWh, der in den Ausbau der Windgas-Technologie fließt. Neben dem Kauf von regenerativ erzeugtem Wasserstoff plant die Hamburger Energie-Genossenschaft auch den Bau eigener Elektrolyse-Anlagen, um den Windgas-Anteil sukzessive zu steigern. ■