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Energielösungen

Contracting und Planung im Einklang

TGA: Herr Marquardt, Contracting gibt es in verschiedenen Formen. Sie bieten dieses als „Alles-aus-einer-Hand-Lösung“ an, arbeiten aber auch mit Planungsbüros zusammen. Welche Unterschiede gibt es dabei?

Marquardt: Beim Contracting gibt es unterschiedliche Leistungsinhalte, zum einen den reinen Bau und Betrieb einer Anlage, beispielsweise über einen Werklieferungsvertrag, das weiterführende Energieliefer-Contracting mit dem Bau dem Betrieb der Anlage inklusive der Energielieferung und weiterhin das Einspar-Contracting für Einsparpotenziale.

Alle Contracting-Formen erfordern eine optimale Planung der Baumaßnahmen. Gerade bei sehr komplexen Projekten arbeiten wir gerne mit TGA-Planern zusammen. Schon, um die Umsetzungszeit so gering wie möglich zu halten, empfehlen wir einen parallele Planung und Contracting-Ausschreibung. Planung und Contracting stehen dabei für uns nicht in Konkurrenz, sondern im Einklang miteinander.

Bild 2 Die EWE-Referenz „Quartier am Wald“ verbindet Modernität, Nachhaltigkeit und Gemeinschaftssinn und ist damit eine Bereicherung für den Künstlerort Worpswede.

EWE / Rainer Geue

Bild 2 Die EWE-Referenz „Quartier am Wald“ verbindet Modernität, Nachhaltigkeit und Gemeinschaftssinn und ist damit eine Bereicherung für den Künstlerort Worpswede.

TGA: Welche Form des Contractings empfehlen Sie und warum?

Marquardt: Grundsätzlich sind unsere Empfehlungen vom Kunden abhängig. Wir gehen dabei auf die individuellen Bedürfnisse ein und entwickeln gemeinsam mit dem Kunden die optimale Lösung für die Situation vor Ort.

Oft ist es tatsächlich das Rundum-Sorglos-Paket mit dem Bau und dem anschließenden Betrieb der Wärmeerzeugungsanlage inklusive Energielieferung und Service rund um die Uhr, das für unsere Kunden interessant ist. Wir kümmern uns damit komplett um die Wärmeversorgung des Kunden und der Kunde kann sich um sein Geschäft kümmern. Wir nehmen dem Kunden die Wärmeversorgung quasi ab.

TGA: Stichwort „sorglos“: Rebound-Effekte bei Energieeinsparprojekten sind, unabhängig von der Art der Realisierung, ein relevantes Thema für viele Betreiber. Wie gehen Sie damit kalkulatorisch und proaktiv um?

Marquardt: Um Effekten entgegenzuwirken, die den Erfolg von Effizienzmaßnahmen reduzieren, monitoren wir einerseits unsere Anlagen. Ziel dabei ist es, die Technik optimal einzustellen, sodass weder zu wenig, noch zu viel Wärme erzeugt wird. Das Monitoring umfasst auch die Funktionsbereitschaft des gesamten Systems. Wir überwachen, ob die Wärme im gesamten System in der vereinbarten Menge mit der vereinbarten Temperatur zur Verfügung steht und optimal auf dem Areal oder im Gebäude verteilt wird.

Andererseits helfen Audits mit den Contractingnehmern. Sie finden jährlich mit der Abrechnung statt. Bei abweichenden Verbrauchsmengen prüfen wir Rechnung und Technik auf Plausibilität im Vergleich zu den Annahmen, die wir bei der Planung und dem Bau der Technik getroffen haben.

Letztlich überwachen wir die technischen Anlagen rund um die Uhr aus der Ferne. Bei abweichenden Werten gibt es eine Fehlermeldung im Überwachungssystem. Daraus resultiert, ob es eine Vor-Ort-Analyse mit entsprechender Fehlerbeseitigung und Dokumentation im Betriebshandbuch und im digitalen Überwachungssystem geben wird.

Bild 3 Für die Energieversorgung des Quartiers am Wald hat EWE eine Kombination aus Gas-Brennwertsystem und Kraft-Wärme-Kopplung für die gleichzeitige Strom- und Wärmeproduktion realisiert.

EWE / Rainer Geue

Bild 3 Für die Energieversorgung des Quartiers am Wald hat EWE eine Kombination aus Gas-Brennwertsystem und Kraft-Wärme-Kopplung für die gleichzeitige Strom- und Wärmeproduktion realisiert.

TGA: Welche Erfahrungen hat EWE mit Wärme-Contracting über die Jahre gesammelt?

Marquardt: Wir bieten Wärme-Contracting seit 1992 an. Das erste Projekt haben wir auf der Ostsee-Insel Rügen umgesetzt. Dabei haben wir anfangs nur große Wärmeanlagen und Blockheizkraftwerke gebaut. Im Laufe der Jahre haben wir unser Wärme-Contracting ausgebaut und auch die Komplexität reduziert. Inzwischen können Privatkunden ihre Wärme genauso im Contracting von uns beziehen wie große Unternehmen mit vielen Produktionshallen.

Das Portfolio reicht also von klein bis groß. Je komplexer ein Projekt ist, umso mehr setzen wir auf die Zusammenarbeit mit Planungsbüros. Bis heute hat EWE insgesamt mehr als 1000 MW thermische Leistung installiert. Das macht uns im Nordwesten Deutschlands und in Brandenburg zum Dienstleister Nr. 1, deutschlandweit gehören wir zu den Top 3 der Contractoren.

TGA: Was dürfen Ihre Contractingnehmer und Partner erwarten?

Marquardt: Im Fokus steht das optimal Lösungspaket für den Kunden, das am besten zu ihm passt. Alles andere stellt alle Beteiligten nicht zufrieden. Neben der Erneuerung der Wärmeanlage oder dem Neubau könnte es beispielsweise sein, dass der Kunde weitere Lösungen, wie eine intelligente Haussteuerung, eine Photovoltaik-Anlage mit oder ohne Speicher oder auch Ladesäulen für Elektroautos haben möchte.

Diesen „bunten Blumenstrauß“ können wir bieten und mit den verschiedenen Tochterunternehmen aus dem EWE-Konzern realisieren. Quasi ein maßgeschneidertes Gesamtkonzept aus einer Hand. Hinzu kommt, dass wir auf fast 30 Jahre Projekterfahrung im Bereich Contracting für Wärmeanlagen bauen können. Wir haben die notwendige Manpower, Kompetenz und Erfahrung, um auch komplexe, individuelle Anforderungen optimal zu lösen. Und dabei verlieren wir nicht unseren starken regionalen Fokus, da wir mit TGA-Planern und Handwerkern in vielen regional verbundenen Netzwerken sehr eng und partnerschaftlich zusammenarbeiten.

Kein Contracting-Projekt ist wie das andere. Individualität ist Teil unseres Geschäftes. Und dazu gehört auch, die Bedürfnisse unserer Kunden zu verstehen, auf die Anwendungen des Kunden zu schauen, diese zu analysieren und daraus die richtige Wärmelösung zu bauen. Claas Marquardt

TGA: Welche Herausforderungen und Besonderheiten gibt es bei der Umsetzung von Projekten?

Marquardt: In vielen verschiedenen Branchen haben wir Projekte mit den unterschiedlichsten Lösungen umgesetzt, je nach Branche sind auch die Herausforderungen und Besonderheiten unterschiedlich. Wenn beispielsweise die Wärmeversorgung in einem Krankenhaus modernisiert wird, muss dies im laufenden Betrieb erfolgen.

Auch bei Industriebetrieben muss der laufende Betrieb oft aufrechterhalten werden. Andere Betriebe sind extrem beengt. Auch für diese finden wir Lösungen, die optimal zum Geschäft passen und alle Anforderungen erfüllen. Im Gartenbau kommt es wieder darauf an, dass die Pflanzen eine optimale Umgebung fürs Wachstum bekommen und diese über die Wärmeversorgung geregelt werden muss.

Kein Projekt ist wie das andere. Individualität ist Teil unseres Geschäftes. Und dazu gehört auch, die Bedürfnisse unserer Kunden zu verstehen, auf die Anwendungen des Kunden zu schauen, diese zu analysieren und daraus die richtige Wärmelösung zu bauen.

Egal ob bei einem Bäcker, einer Wohnungsbaugesellschaft, einer Kommune oder einer Gärtnerei. Alle brauchen Wärme, nur individuell verschieden. Uns ist es wichtig, dass unsere Kunden die passende Wärmelösung für ihr Geschäft bekommen, im vereinbarten Kosten- und Zeitrahmen. Dann sind unserer Kunden zufrieden und wir sind es auch.

TGA: Stichwort Zeitrahmen: Oft gibt es vom Bauherren sehr eng gestrickte Zeitabläufe. Wie können Sie sich darauf einstellen, vor allem bei komplexen Projekten?

Marquardt: Um Planungs- und Bauzeiten einzuhalten, setzen wir gerade bei komplexen Projekten auf parallel laufende Projektplanungen und Contracting-Ausschreibungen. Dabei gibt es drei Möglichkeiten:

EWE kann einerseits Planung, Bau und Betrieb der Energieerzeugungsanlagen komplett übernehmen. Eine weitere Möglichkeit ist es, TGA-Planer als Partner ins Projekt zu holen, der planerische Aufwand wird als Teil des Contractings betrachtet und entsprechend eingepreist.

Die Planung kann in einer weiteren Möglichkeit auch separat erfolgen, der Auftraggeber übernimmt die Kosten dafür dann unabhängig vom Contracting. Sollte es bei dieser Variante am Ende nicht zum Contracting kommen, kann der Kunde den Bau und Betrieb der Energieanlagen auch in Eigenregie übernehmen und die Planungskosten selbst tragen. Auch hier ist unsere Maxime: Wir schnüren für unsere Kunden ein optimales Lösungspaket, das am besten zu ihnen passt.

TGA: Und wie sieht es bei Kälte aus? Das ist ja bei Krankenhäusern, Industrie- und Gewerbekunden oft auch ein Thema? Selbst bei Wohngebäuden wächst der Bedarf ...

Marquardt: Ja, auch Kälte liefert EWE. Meist in Kombination mit Wärme. Die Anlagen verfügen dann über eine Betonkernaktivierung. Im Sommer kühlt das System, im Winter wärmt es. Wir haben eine solche Anlage beispielweise im vergangenen Jahr in der Zentrale der Sparkasse Barnim in Betrieb genommen.

Eine andere Möglichkeit sind Klimadecken und -wände, die zum Heizen und Kühlen genutzt werden. Solche technischen Innovationen haben wir beispielsweise in Berlin in verschiedenen Wohnungsbauprojekten eingebaut.

Bild 4 Für Komfort im Quartier sorgen maßgeschneiderte Energie- und Telekommunikationslösungen im Rahmen des EWE-Contractings.

EWE Netz

Bild 4 Für Komfort im Quartier sorgen maßgeschneiderte Energie- und Telekommunikationslösungen im Rahmen des EWE-Contractings.

TGA: Besonders komplexe Projekte sind Quartiersentwicklungen. Welche Herausforderungen gibt es bei der Umsetzung?

Marquardt: Bei Quartiersentwicklungen sind vor allem ganzheitliche Lösungen gefragt. Es geht um den Bau von Energie- und Telekommunikationsnetzen, klimafreundliche Erzeugungsanlagen, geringe Primärenergiefaktoren sowie Smart-Home- und Mobilitätslösungen.

Bestenfalls aus einer Hand. Eine solche maßgeschneiderte Lösung haben wir in Zusammenarbeit mit den EWE-Töchtern EWE Vertrieb, EWE Netz, EWE Tel und EWE Go in den letzten Monaten für die Bauträgergesellschaft TWG Triangel in Worpswede umgesetzt. Herausfordernd waren vor allem die Koordination und die enge Verzahnung der einzelnen Bestandteile und spontane Änderungen beim Bau des Quartiers.

Das EWE-Konzept umfasst für die Energieversorgung eine Kombination aus Kraft-Wärme-Kopplungsanlage (BHKW) und Gas-Brennwertanlage. Die Technik ist vor allem durch die gekoppelte Strom- und Wärmeerzeugung hocheffizient, sodass insgesamt weniger Energie eingesetzt und damit im Vergleich zu einer herkömmlichen Wärmeerzeugung und Stromversorgung CO2-Emissionen eingespart werden. Der Primärenergiefaktor liegt bei nur 0,55.

Über ein Nahwärmenetz wird die Wärme im Quartier verteilt, eine EWE-Trafostation bindet das Quartier in die lokale Stromversorgung ein. Darüber wird der im BHKW erzeugte günstige Strom direkt vom Seniorenwohnheim verbraucht. Abgerundet haben wir das Konzept mit Wallboxen zum Aufladen der Elektro-Fuhrparkflotte des Seniorenwohnheims und mit einer Glasfaserverkabelung des gesamten Quartiers.

TGA: Auf dem Weg in eine klimafreundliche Zukunft werden hocheffiziente, innovative Technologien zunehmend nachgefragt. Welche Technologien können über das EWE-Wärme-Contracting geliefert werden?

Marquardt: Grundsätzlich bieten wir eine technische Vielfalt an, auch im Contracting. Wir orientieren uns am Stand der Technik. Diese beginnt bei einer klassischen Erdgas-Brennwertheizung, geht über eine Kombination mit Solarthermie-Anlagen bis zu Wärmepumpen, Pellet- oder Hackschnitzel-Heizungen, Kraft-Wärme-Kopplungsanlagen oder Brennstoffzellen. Technisch sind uns kaum Grenzen gesetzt. Lediglich Kohle- oder Öl-Heizungen bauen wir schon aus ökologischen Gründen nicht ein.

In der Praxis spielt das Preis-Leistungs-Verhältnis die entscheidende Rolle. Das ökonomische und ökologische Optimum entwickeln wir gemeinsam mit unseren Kunden. Die meisten unserer Kunden, rund 80 %, entscheiden sich momentan am ehestens für eine klassisches Erdgassystem, oft in Kombination mit einer ökologischen Komponente, wie Solarthermie oder einer ökologischen Fernwärmeversorgung mit einer anteiligen Biogaslieferung oder der Lieferung von Erdgas mit CO2-Neutralisierung. Damit gehen wir und unsere Kunden einen wichtigen und richtigen Schritt in Richtung nachhaltige Energieversorgung.

Das Nachhaltigkeit und Ökologie angeht, ist der Gartenbau ganz klar Vorreiter. Für diese Kundengruppe ist das schon deshalb wichtig, weil ihre Abnehmer einen vernünftigen ökologischen Abdruck beim Kauf von Gemüse und Kräutern erwarten. Auch Quartiersentwickler sind zunehmend auf nachhaltiges Bauen bedacht. Claas Marquardt

TGA: Nachhaltigkeit – was bedeutet das für Sie, vor allem im Wärmebereich?

Marquardt: Nachhaltigkeit bedeutet für uns im Wärmebereich einerseits Ressourcenschonung. Ein aktuelles und sehr passendes Beispiel ist die erwähnte Quartiersentwicklung in Worpswede (EWE-Referenzen: www.bit.ly/tga1360). Wenn wir die Wärmeversorgung dort nicht zentralisiert umgesetzt hätten, wären die mehr als 30 Immobilien jeweils mit eigenen Wärmeerzeugungsanlagen, eigenen Schornsteinen und eigenen Erdgashausanschlüssen ausgestattet worden. Wir haben also extrem wenig Technik eingesetzt, um das komplette Quartier mit Wärme und Strom zu versorgen.

Andererseits setzen wir hocheffiziente Technik ein. Durch die Kombination eines BHKW und einer Gas-Brennwertheizung, die wir in Worpswede eingebaut haben, wird weniger Primärenergie verbraucht und gegenüber einer herkömmlichen Wärmeerzeugungstechnik der CO2-Fußabdruck verkleinert. Da das Quartier 70 % Wärmeenergie aus Kraft-Wärme-Kopplung gewinnt, liegt der Primärenergiefaktor bei einem Wert von nur 0,55 und ist ein Beleg für das extrem energiesparende Gesamtkonzept.

TGA: Welche Projekte haben Sie bereits mit Kunden umgesetzt, die überdurchschnittlich auf Nachhaltigkeit bzw. Energieeffizienz abzielen?

Marquardt: Vor allem der Gartenbau setzt auf ökologische Projekte. Wir haben für Gärtnerei sehr viele Bioerdgas-BHKW gebaut, die Wärme und Strom aus Bioerdgas erzeugen, also nahezu CO2-neutral. Was Nachhaltigkeit und Ökologie angeht, ist diese Kundengruppe ganz klar Vorreiter. Für den Gartenbau ist das schon deshalb wichtig, da deren Abnehmer einen vernünftigen ökologischen Abdruck beim Kauf von Gemüse und Kräutern erwarten.

Es geht nicht nur um den Pflanzenverkauf, sondern auch um die Tatsache, dass sie in der Region ökologisch angebaut wurden, nicht mit Pestiziden belastet sind und sie einen sehr guten ökologischen Fußabdruck aufweisen. Das sind Argumente, die bei den Verbrauchern immer wichtiger werden. Darauf stellt sich der Gartenbau ein, auch bei der Energieversorgung für seine Gewächshäuser. Und dabei unterstützen wir mit unseren Dienstleistungen bestmöglich.

Viele Quartiersentwickler sind ebenfalls darauf bedacht, bestmöglich nachhaltig zu bauen. Dazu gehört nicht nur das Baumaterial, sondern auch die Energieversorgung im Quartier.

Bild 5 EWE modernisiert nach und nach seine Blockheizkraftwerke, zum Beispiel im Brandenburgischen Eberswalde.

Thomas Burckhardt

Bild 5 EWE modernisiert nach und nach seine Blockheizkraftwerke, zum Beispiel im Brandenburgischen Eberswalde.

TGA: Aktuell ist das Thema Verringerung des Einsatzes fossiler Brennstoffen in den Medien sehr präsent. Inwieweit diskutiert EWE dieses Thema?

Marquardt: Nachhaltigkeit und Klimaschutz sind für uns keine Pflichtübung, sondern Teil unserer strategischen Ausrichtung und Unternehmenskultur. Seit vielen Jahren arbeiten wir im Unternehmen an einem nachhaltigen Energiesystem, leisten damit einen Beitrag zum Klimaschutz und stellen die Versorgung der Menschen mit Energie, Mobilität und Kommunikation sicher.

Dazu gehört auch, dass wir bei EWE das Thema Wärmewende sehr intensiv diskutieren. Die politischen CO2-Reduktionsziele im Wärmebereich sind gesetzt und darauf stellen wir uns ein. Nach einer Phase der Förderung, die bei der Beratung unserer Kunden eine große Rolle spielt, werden sicherlich Regulierung und Preisanreize weiter verstärkt werden. An diese Entwicklung gekoppelt entwickeln wir auch unsere Wärmedienstleistungen weiter mit effizienter Technik und leisten damit aktiv einen Beitrag für eine klimafreundliche Zukunft.

TGA: Stichwort Preisanreize: Der 2021 startende nationale Emissionshandel für Kraft- und Brennstoffe bringt einen zusätzlichen wirtschaftlichen Impuls für Energie sparende Konzept. Gleichzeitig ist die Vorhersagegenauigkeit der CO2-Preise ab 2026/27 begrenzt. Wie gehen Sie damit bei der Kalkulation um?

Marquardt: Die CO2-Bepreisung integrieren wir zukünftig in die Preisgleitklausel der Contracting-Verträge. Je energieeffizienter die technischen Anlagen sind, umso besser ist die CO2-Bilanz. Das berücksichtigen wir selbstverständlich auch in den Contracting-Kalkulationen, die dann entsprechend günstiger ausfallen.

TGA: Ihre Empfehlungen an TGA-Planer?

Marquardt: Oft scheitern von TGA-Planern wirklich gut durchdachte Konzepte an Budgetgrenzen des Auftraggebers, obwohl sie langfristig die günstigere Lösung wären. Oder eine Budgetgrenze engt schon die Lösungsmöglichkeiten ein. Vieles lässt sich aber durch Contracting realisieren und alle Beteiligten sowie die Umwelt können davon profitieren.

Wir raten TGA-Planern deshalb: Gehen Sie mit Contractoren häufiger in den Austausch. Daraus ergeben sich oft geniale Lösungen für die Auftraggeber, technisch ausgefeilte Möglichkeiten, Kostenoptimierung und Umweltgesichtspunkte zu vereinen und ein langfristiges, sicheres Betriebskonzept zu bekommen. Das ist grundsätzlich das Ziel von allen Seiten. Von den Investoren genauso wie von TGA-Planern und Contractoren.

TGA: Vielen Dank für das Gespräch.

Gehen Sie als TGA-Planer häufiger in den Austausch mit Contractoren. Daraus ergeben sich oft geniale Lösungen für die Auftraggeber, technisch ausgefeilte Möglichkeiten, Kostenoptimierung und Umweltgesichtspunkte zu vereinen und ein langfristiges, sicheres Betriebskonzept zu bekommen. Claas Marquardt

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