Springe auf Hauptinhalt Springe auf Hauptmenü Springe auf SiteSearch
Marktdaten

2024-09: Wärme­pumpen domi­nie­ren den Neu­bau immer stärker

Entwicklung der (geplanten) Beheizungsstruktur im Wohnungsneubau1) auf Basis zum Bau genehmigter Wohnungen; 10-Jahres-Rückblick bis September 2024.

BDEW

Entwicklung der (geplanten) Beheizungsstruktur im Wohnungsneubau1) auf Basis zum Bau genehmigter Wohnungen; 10-Jahres-Rückblick bis September 2024.

65,5 % der von Januar bis September 2024 ge­neh­migten Neu­bau­woh­nun­gen ­sollen mit einer Wärme­pumpe beheizt werden. Im September lag ihr Anteil bei 74,4 %. Der Anteil der Gas-Hei­zung ist auf 4,2 % abgerutscht.

Das Heizen mit fossilen Energieträgern beim Neubau von Wohnungen wird von den Bauherren kaum noch als Option gesehen. Von Januar bis Ende September 2024 lag der Marktanteil der Gas-Heizung auf der Basis „primärer Energieträger / primäres Heizsystem“ für neu genehmigte Wohnungen bei nur noch 5,4 % und rangiert auf Monatsbasis seit Juli 2024 unter 5 %. Heizöl hat schon seit einigen Jahren einen Anteil deutlich unter 1 %.

Beim Wohnungsneubau sind elektrisch angetriebene Heizungs-Wärmepumpen schon seit dem Jahr 2020 das führende Heizsystem, seit dem Jahr 2022 liegt der Marktanteil über 50 %. Für den Zeitraum Januar bis Ende September ist er weiter auf 65,5 % gestiegen. Ein neuer Höchstwert für das Gesamtjahr 2024 zeichnet sich deutlich ab – 2023 lag der Wärmepumpen-Anteil bei 55,9 %. Die genaue Abgrenzung ist: „primäres Heizsystem, das im Antrag für zum Bau genehmigte neue Wohneinheiten in neu zu errichtenden Wohngebäuden angegeben worden ist“. Ein Blick in die detaillierte Genehmigungsstatistik zeigt, dass Gas-Heizungen auch nur noch selten als sekundäres Heizsystem eingeplant werden.

Entwicklung der (geplanten) Beheizungsstruktur im Wohnungsneubau1) auf Basis zum Bau genehmigter Wohnungen; 12-Monats-Rückblick bis September 2024.

BDEW

Entwicklung der (geplanten) Beheizungsstruktur im Wohnungsneubau1) auf Basis zum Bau genehmigter Wohnungen; 12-Monats-Rückblick bis September 2024.

Die nächste Stufe in der Baustatistik sind dann die tatsächlichen Fertigstellungen: 64,6 % der 2023 fertiggestellten knapp 96.800 Wohngebäude nutzen Wärmepumpen als primäre, also überwiegend für das Heizen eingesetzte Energiequelle. Bezogen auf Wohnungen ist der Anteil geringer, da Wärmepumpen bei kleinen Gebäuden einen höheren Anteil haben. Auch dieser Trend dürfte sich fortsetzen: Bei den im Jahr 2024 bis Ende September genehmigten Ein- und Zweifamilienhäusern hatten Wärmepumpen einen Anteil von rund 84 %. ■
Datenquellen: BDEW, Destatis / jv

Der Artikel gehört zur TGA+E-Themenseite TGA-Marktdaten

Im Kontext:
Strompreis-Absenkung: Was sie für Wärmepumpen bedeutet
Wenn die Gas-Heizung über Nacht eine Fehlinvestition wird
Heizenergiekosten: Wärmepumpenstrom-/Gaspreis-Barometer
Was Wärmepumpenstrom bei steigendem CO2-Preis kosten darf

Heizungswende im Bestand

Im Bestand befindet sich die Heizungswende noch auf einem deutlich niedrigeren Niveau. Allerdings existiert für die Heizungssanierung keine entsprechende Erhebung. Grob abgeschätzt werden sich 2024 im Bestand etwa 678 000 ausgetauschte Wärmeerzeuger (kleinere und andere Grundgesamtheit als beim Neubau: ohne leitungsgebundene Wärme und Gebäude statt Wohnungen) so aufteilen:

● 58  % Gas-Heizungen (inkl. Biomethan und Flüssiggas)
● 24 % Wärmepumpen
● 15 % Öl-Heizungen
●   3 % Biomasse-Heizungen (feste Biomasse)

Von den insgesamt rund 21,7 Mio. zentralen Wärmeerzeugern im Bestand waren Ende 2023 etwa

● 64,5 % Gas-Heizkessel,
● 23,0 % Öl-Heizkessel,
● 7,8 % Wärmepumpen und
● 4,6 % Biomasse-Heizkessel (feste Biomasse).

Im Bestand ist die Wärmewende somit eine noch viele Jahre dauernde Aufgabe. Welchen Anteil davon grüne Brennstoffe übernehmen können, ist zurzeit unklar.