Immer mehr große Unternehmen in Deutschland setzen auf Ökostrom. So haben kürzlich beispielsweise der Autobauer Ford, die Lebensmittelkette REWE oder die Deutsche Telekom die Vollversorgung mit Ökostrom verkündet. NABU-Bundesgeschäftsführer Leif Miller: „Wir begrüßen diese Entwicklung, sofern Unternehmen auf seriöse Produkte und nicht nur auf den Imagefaktor achten.“ Denn der Umwelt sei nicht bei allen Ökostromprodukten gedient. Viel zu oft werde so genannter „RECS-Strom“ verwendet. Dabei kauft beispielsweise ein konventioneller Anbieter an der Strombörse Strom aus konventioneller Stromerzeugung. Anschließend „veredelt“ er diesen mithilfe eines RECS-Zertifikats. Viele Unternehmen glauben und suggerieren ihren Kunden, dass sie nun das Klima entlasten und den Ausbau von Strom aus erneuerbaren Energien fördern. Die Wirklichkeit sieht anders aus, da der Ökostromanteil insgesamt unverändert bleibt. Miller: „RECS-Zertifikate sind Etikettenschwindel und bringen dem Klima nichts. Sie sind lediglich eine preiswerte Methode, Strom grün einzufärben. Wer Strom aus norwegischer Wasserkraft einkauft, diesen hier als Ökostrom anbietet und gleichzeitig Kernkraftwerke betreibt, leistet keinen Beitrag zur dringend notwendigen Energiewende.“ Der NABU lehnt diese Ökostrom-Masche ab. Unternehmen sollten die Finger davon lassen, wenn sie nicht mit diesen zweifelhaften Produkten in einen Topf geworfen werden wollen. „Unternehmen und Privathaushalte sollten auf glaubhafte Gütesiegel achten. Nur diese können ein Engagement für eine nachhaltige und klimafreundliche Entwicklung garantieren“, erläutert NABU-Ökostromexperte Dietmar Oeliger. Der NABU empfehle daher vom Grüner Strom Label e.V. zertifizierten Ökostrom. ToR
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