Am 30. Januar 2013 haben die Stadtwerke Flensburg einen rund 2 Mio. teuren Elektrodenheizkessel mit einer Anschlussleistung von 30 MW in Betrieb genommen. Das in ihm auf bis zu 100 °C direktelektrisch erwärmte Wasser wird in einem Pufferspeicher gelagert und letztendlich für die Flensburger Fernwärmeversorgung verwendet. Betriebswirtschaftlich rechnet sich der Einsatz des Elektrodenheizkessels immer dann, wenn die Stadtwerke Strom günstig an der Strombörse einkaufen können. Das ist der Fall, wenn in Deutschland deutlich mehr Strom produziert als benötigt wird. Neben dem planmäßigen Einsatz an der Strombörse soll er auch das Stromübertragungsnetz entlasten, indem er Strom abnimmt, der aus kurzfristigen Lastschwankungen frei wird.
Je größer das Überangebot an Strom ist, desto günstiger sind die Preise. Das kann so weit gehen, dass Strom zu negativen Preisen angeboten wird, d.h. die Stadtwerke Flensburg erhalten Geld dafür, dass sie Strom vom Markt nehmen. Um die Weihnachtszeit 2012 lag beispielsweise der Strompreis aufgrund einer unpassenden Bedarfsprognose bei bis zu minus 200 Euro/MWh. Für die Stadtwerke Flensburg rechnet sich der Elektrodenheizkessel ab einem Strompreis von unter 10 Euro/MWh. Im Normalfall liegt der Börsenpreis für Strom bei rund 50 Euro/MWh. ■
Stadtwerke Flensburg