Anfang 2024 zum Bau genehmigte Wohnungen sollen nur noch selten mit einer Gas-Heizung beheizt werden. Klarer Favorit ist die Wärmepumpe, gefolgt von Fernwärme.
Spätestens der EnEV-2016-Neubaustandard hat in Kombination mit Förderprogrammen bei neu gebauten Wohngebäuden die Heizungswende eingeleitet. Die Gas(preis)krise mit der vorgezogenen 65-Prozent-EE-Vorgabe im heizungstechnisch erweiterten Gebäudeenergiegesetz haben dies noch einmal beschleunigt. Im 1. Halbjahr 2024 lag der Marktanteil der Gas-Heizung auf der Basis „primärer Energieträger / primäres Heizsystem“ für neu genehmigte Wohnungen nur noch bei 6,1 % und hat sich damit nach den schon 2022 und 2023 stattgefundenen Einbrüchen weiter verringert. Im Mai und Juni 2024 lagen die Anteile jedoch über dem Schnitt.
Beim Wohnungsneubau lag im 1. Halbjahr 2024 die elektrisch angetriebene Heizungs-Wärmepumpe mit einem Marktanteil von 63,3 % an der Spitze, seit dem Jahr 2020 ist sie Marktführer und seit 2022 mit einem Marktanteil von 50,7 % absoluter Marktführer. Zuletzt konnte die Gas-Heizung den Neubaumarkt im Jahr 2015 mit einem Anteil von 50,3 % dominieren – jedoch nur durch einmalige Vorzieheffekte durch schärfe Anforderungen in der EnEV 2016.
Konkret bedeuten die Marktanteile, dass von den im ersten Halbjahr 2024 in neu zu errichtenden Wohngebäude zum Bau genehmigten 82 550 Wohnungen gerundet
● 52 250 Wohnungen primär mit einer Wärmepumpe,
● 20 150 Wohnungen primär mit Fernwärme und
● 5 050 Wohnungen primäre mit Gas (inkl. Biomethan) beheizt werden sollen.
Bei den genehmigten Ein- und Zweifamilienhäuser liegt der Wärmepumpenanteil Anfang 2024 bei etwa 84 % und bei Gas bei etwa 3,5 %.
Enormer Vorsprung für die Wärmepumpe
Im Jahr 2023 war der Vorsprung der Heizungs-Wärmepumpe gegenüber der Gas-Heizung mit 45,6 Prozentpunkten (2022: 33,3 Prozentpunkte) überdeutlich. Bereits 2022 ist die Gas-Heizung auf den 3. Platz hinter Fernwärme abgerutscht. Eine Renaissance ist auch außerhalb von Neubaugebieten kaum zu erwarten, denn der Einbau einer Gas-Heizung in Neubauten ist ein Ausschlusskriterium bei den meisten Förderprogrammen. Zudem ist Erdgas in neu erschlossenen Baugebieten immer seltener eine Option. Die Daten beinhalten auch Biomethan. ■
Datenquelle: BDEW / jv
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