64,4 % der im Jahr 2024 genehmigten Neubauwohnungen sollen mit einer Wärmepumpe beheizt werden. Der Anteil der Gas-Heizung liegt bei 5,2 %.

JV / Datenquellen: BDEW / Destatis
Das Heizen mit gasförmigen Energieträgern beim Neubau von Wohnungen wird von den anstehenden Bauherren kaum noch als Option gesehen. Im Jahr 2024 lag der Marktanteil der Gas-Heizung auf der Basis „primärer Energieträger / primäres Heizsystem“ für neu genehmigte Wohnungen in neu zu errichtenden Wohngebäuden bei nur noch 5,2 %. In diesem Wert werden auch Biomethan und Flüssiggas (LPG) erfasst. Heizöl hat schon seit einigen Jahren einen Anteil deutlich unter 1 %. 2024 lag er bei 0,1 %.
2024 ein Sprung um 8,5 Prozentpunkte
Beim Wohnungsneubau sind elektrisch angetriebene Heizungs-Wärmepumpen schon seit dem Jahr 2020 das führende Heizsystem, seit dem Jahr 2022 liegt der Marktanteil über 50 %. Im Jahr 2024 ist ihr Marktanteil auf 64,4 % gestiegen. Das ist ein neuer Höchstwert und mit einem Sprung von 8,5 Prozentpunkten ist es auch der bisher größte Zugewinn binnen Jahresfrist. Die genaue Abgrenzung ist: „primäres Heizsystem, das im Antrag für zum Bau genehmigte neue Wohneinheiten in neu zu errichtenden Wohngebäuden angegeben worden ist“. Ein Blick in die detaillierte Genehmigungsstatistik zeigt, dass Gas-Heizungen auch nur noch selten als sekundäres Heizsystem eingeplant werden.
Betrachtet man die absoluten Zahlen, hat sich Zahl der mit einer Gas-Heizung als primäres Heizsystem neu genehmigten Wohnungen von 2013 bis 2024 um nahezu den Faktor 12 verringert. Bei Fernwärme gab es einen leichten Rückgang um 3 %. Wärmepumpen haben um 127 % zugelegt. Bei Holz und Holzpellets liegt der Rückgang bei 69 %. Die nächste Stufe in der Baustatistik sind dann die tatsächlichen Fertigstellungen: 64,6 % der 2023 fertiggestellten knapp 96 800 Wohngebäude nutzen Wärmepumpen als primäre, also überwiegend für das Heizen eingesetzte Energiequelle. Für das Jahr 2024 liegen die Zahlen noch nicht vollständig vor.

JV / Datenquellen: BDEW / Destatis
Die Last aus dem Neubau schrumpft
Die größte Herausforderung der Wärmewende sind zwar die bestehenden Gebäude und ihre Heizsysteme. Jedoch entlastet die nahezu vollendete Heizungswende bei künftigen Neubauten die Zielerreichung des Gebäudesektors. Denn in der Abgrenzung des Bundes-Klimaschutzgesetzes müssen die CO₂-Emissionen von mit fossilen Energieträgern beheizten Neubauten durch dekarbonisierende Maßnahmen bei den bestehenden Gebäuden ausgeglichen werden. Diese technisch unnötige Last nähert sich mit dem Aussortieren der Gas-Heizung im Neubau nun dem Ende. ■
Datenquellen: BDEW, Destatis / jv
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