63,9 % der von Januar bis Juli 2024 genehmigten Neubauwohnungen sollen mit einer Wärmepumpe beheizt werden. Der Anteil der Gas-Heizung ist auf 5,7 % abgerutscht.
Beim Neubau von Wohnungen ist die Heiztechnikwende weitgehend abgeschlossen. Von Januar bis Ende Juli 2024 lag der Marktanteil der Gas-Heizung auf der Basis „primärer Energieträger / primäres Heizsystem“ für neu genehmigte Wohnungen bei nur noch 5,7 %. Im Juli 2024 lag der Anteil der Gas-Heizung mit 3,3 % auf dem seit Jahrzehnten niedrigsten Monatswert. Heizöl hat seit einigen Jahren einen Anteil deutlich unter 1 %.
Beim Wohnungsneubau sind elektrisch angetriebene Heizungs-Wärmepumpen schon seit dem Jahr 2020 das führende Heizsystem, seit dem Jahr 2022 liegt der Marktanteil über 50 %. Für den Zeitraum Januar bis Ende Juli ist er auf 63,9 % gestiegen. Ein neuer Höchstwert für das Gesamtjahr 2024 zeichnet sich somit ab – 2023 lag der Wärmepumpen-Anteil bei 55,9 %. Die genaue Abgrenzung ist: „primäres Heizsystem, das im Antrag für zum Bau genehmigte neue Wohneinheiten in neu zu errichtenden Wohngebäuden angegeben worden ist“.
Die nächste Stufe in der Baustatistik sind dann die tatsächlichen Fertigstellungen: 64,6 % der 2023 fertiggestellten knapp 96.800 Wohngebäude nutzen Wärmepumpen als primäre, also überwiegend für das Heizen eingesetzte Energiequelle. Bezogen auf Wohnungen ist der Anteil geringer, da Wärmepumpen bei kleinen Gebäuden einen höheren Anteil haben. Auch dieser Trend dürfte sich fortsetzen: Bei den im Jahr 2024 bis Ende Juli genehmigten Ein- und Zweifamilienhäusern hatten Wärmepumpen einen Anteil von rund 84 %. ■
Datenquellen: BDEW, Destatis / jv
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Heizungswende im Bestand
Im Bestand befindet sich die Heizungswende noch auf einem deutlich niedrigeren Niveau. Allerdings existiert für die Heizungssanierung keine entsprechende Erhebung. Grob abgeschätzt werden sich 2024 im Bestand etwa 678 000 ausgetauschte Wärmeerzeuger (kleinere und andere Grundgesamtheit als beim Neubau: ohne leitungsgebundene Wärme und Gebäude statt Wohnungen) so aufteilen:
● 58 % Gas-Heizungen (inkl. Biomethan und Flüssiggas)
● 24 % Wärmepumpen
● 15 % Öl-Heizungen
● 3 % Biomasse-Heizungen (feste Biomasse)
Von den insgesamt rund 21,7 Mio. zentralen Wärmeerzeugern im Bestand waren Ende 2023 etwa
● 64,5 % Gas-Heizkessel,
● 23,0 % Öl-Heizkessel,
● 7,8 % Wärmepumpen und
● 4,6 % Biomasse-Heizkessel (feste Biomasse).
Im Bestand ist die Wärmewende somit eine noch viele Jahre dauernde Aufgabe. Welchen Anteil davon grüne Brennstoffe übernehmen können, ist zurzeit unklar.