
BSW-Solar
In Deutschland dürfte in Kürze das fünfmillionste registrierte Solarstromsystem in Betrieb gehen. Auf diesen jüngsten Meilenstein der Energiewende weist der Bundesverband Solarwirtschaft (BSW-Solar) hin. Er stützt sich dabei auf die Daten der Registrierungen bei der Bundesnetzagentur.
Allein im Jahr 2024 sind in Deutschland mehr als 1 Mio. neue Photovoltaik-Anlagen mit einer Spitzenleistung von rund 17 GWp neu installiert worden. Rund 104 GWp installierte Solarstromleistung waren Ende März 2025 in Betrieb. Rund 38 % der installierten Leistung befindet sich auf Dächern von Eigenheimen, rund 29 % auf Firmendächern, 32 % auf Freiflächen und knapp 1 % an Balkonen.
Die Initialzündung zur Verbreitung der Solarenergie war das vor 25 Jahren initiierte Erneuerbare-Energien-Gesetz, das im April 2000 in Kraft trat. Carsten Körnig, Hauptgeschäftsführer des BSW-Solar, erinnert sich: „Das in einer Sternstunde des Bundestags auf den Weg gebrachte Gesetz war der entscheidende Marktöffner und wurde weltweit zur Blaupause. Binnen einer Generation wurde aus einer teuren Satellitentechnik die günstigste Form der Stromerzeugung auf Erden und ein unverzichtbarer Klimaschützer. Aus unmündigen Stromkunden wurden millionenfach solare Prosumer, die ihre Energieerzeugung zunehmend selbst in die Hand nehmen.“
„Weitere Marktbarrieren müssen beseitigt werden“
Körnig: „Der weitere Ausbau der Solarenergie ist längst auch eine Frage der wirtschaftlichen Vernunft. Die Zuwächse der letzten Jahre sind erfreulich. Noch reichen sie aber nicht, um die Klimaziele nachhaltig zu erreichen und im Schulterschluss mit anderen erneuerbaren Energien den wachsenden Strombedarf abzudecken. Um auf der Zielgeraden zu bleiben, müssen weitere Marktbarrieren zum Beispiel auch beim Netz- und Speicherausbau beseitigt und die Digitalisierung der Energiewende beschleunigt werden.“
Der Zustimmung aus der Bevölkerung für eine engagierte Energiepolitik könne sich die neue Bundesregierung sicher sein. Bei einer repräsentativen Yougov-Bevölkerungsumfrage mit 2043 Befragten im Auftrag des BSW-Solar gaben Ende 2024 rund 71 % der Unionswähler an, dass sie sich eine engagierte Solarpolitik der Parteien wünschen. Unter SPD-Anhängern sprachen sich 73 % dafür aus.
Der BSW-Solar verweist darauf, dass in den letzten 25 Jahren Solarstromanlagen nicht nur immer preisgünstiger, sondern auch immer leistungsfähiger geworden sind. Inzwischen werden Solarmodule fast immer zusammen mit einem Stromspeicher verbaut, um den selbst erzeugten Solarstrom auch rund um die Uhr nutzen zu können. Körnig: „Im intelligenten Zusammenspiel mit anderen erneuerbaren Energien, mit Speichern, Wärmepumpen, Elektrolyseuren und der Elektromobilität, fügt sich die Photovoltaik hervorragend in einen künftigen sauberen und sicheren Energiemix ein. Eine 70-m2-Photovoltaik-Anlage reich beispielsweise rechnerisch aus, um den gesamten Strombedarf eines vierköpfigen Haushalts, inklusive 20 000 km jährlicher Fahrleistung für ein Elektroauto und den Strombedarf für eine Wärmepumpe zu decken.“ ■
Quelle: BSW-Solar / jv
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