Nach einer erfolgreichen Premiere im Jahr 2007 geht das Deutsche Forum innenraumhygiene am 17. und 18. Februar zum zweiten Mal an den Start. Referate liefern Fachinformationen zu den inhaltlichen Schwerpunkten Wasser, Schimmel, Emissionen, Luft und Materialien. Die parallele Ausstellung bietet eine gute Gelegenheit, nach Optionen für die praktische Umsetzung zu suchen. Denn Hygieneprobleme können häufig nur gelöst werden, wenn sie in ihrer Gesamtheit betrachtet werden und alle am Bau Beteiligten involviert werden. Die Veranstalter, der Fachverband SHK NRW, unterstützt von der Handwerkskammer Düsseldorf sowie dem Gentner Verlag, Stuttgart, haben das Forum auf der Basis von Anfragen aus der handwerklichen Beratungspraxis entwickelt. Aber auch Planer und Koordinatoren von Bau- und Sanierungsvorhaben wendeten sich immer wieder mit Problemen an den Fachverband.
Bauhygiene ganzheitlich betrachten
Wenn es um die Bau- und Wohnraumhygiene geht, trifft man bisher häufig auf Stückwerk. Jedes beteiligte Handwerk kann ein Problem im eigenen Fachbereich zwar eingrenzen – zur Lösung sind aber meistens fachübergreifende Maßnahmen erforderlich. Allerdings ist oft unbekannt
- wer welche Prüfungen und in welchem Umfang vornehmen kann,
- wie die Ergebnisse im Einzelnen zu bewerten sind,
- welche Lösungen für entstandene Probleme bestehen,
- welche Verarbeitungsprobleme sich durch mögliche Substitute ergeben,
- wie teilweise widersprüchliche Regeln und Normen bestmöglich in der Praxis anzuwenden sind.
Obendrein fehlen zumeist Kontakte zu praxisnahen Hochschulen und der Überblick über die Verbände, die sich mit den Innenraumhygienethemen auseinandersetzen. Mit diesem Defizit kämpfen auch zahlreiche Institutionen. Einrichtungen wie die Deutsche Vereinigung des Gas- und Wasserfaches (DVGW), das Deutsche Kupferinstitut, der VDI, das Fachinstitut Gebäude Klima (FGK) und der Bundesverband Schimmelpilzsanierung haben die Anliegen der Branche aufgegriffen und stellen dem Forum wieder ihr Know-how zur Verfügung. Für das zweite Zusammentreffen aller Fachdisziplinen aus Praxis, Wissenschaft und Politik hat erneut das Umweltbundesamt die Schirmherrschaft übernommen.
40 Fachvorträge
Im Fokus stehen die Medien Wasser und Luft, sowie die in Wohnräumen eingesetzten Materialien und die daraus resultierenden Emissionen. Gleichfalls werden Möglichkeiten der Sanierung, beispielsweise bei Schimmelbefall diskutiert. Der Begriff Innenraumhygiene erweist sich dafür als eine geeignete begriffliche Klammer, um die hygienischen und gesundheitlichen Anforderungen an Räume auf den Punkt zu bringen.
Der Bedarf an gesamtheitlichen Lösungen wird sowohl bei Herstellern, Verarbeitern, Planern und Architekten, Sachverständigen und Mitarbeitern von Gesundheits-, Umwelt- und Arbeitsschutzämtern, aber auch bei Betreibern von Krankenhäusern, Altenheimen und öffentlichen Einrichtungen gesehen. Prüfstellen, die sich mit Messtechnik und Umwelthygiene beschäftigen, Hochschulen, Verbände und Berufsgenossenschaften nutzen das Forum, um mit der Praxis in Kontakt zu kommen.
Das fünfzügige Kongressprogramm umfasst 40 Fachvorträge und acht Einführungsvorträge. Der Zeitplan ermöglicht den Besuchern nach jedem Vortrag und der anschließenden Diskussion in einen anderen Themenbereich zu wechseln. So kann sich jeder Besucher themenübergreifend sein individuelles Vortragsprogramm zusammenstellen. Die Kongress-Dokumentation enthält alle Vorträge. Sie ist im Eintrittspreis von 69 Euro für die Tageskarte und 88 Euro für die Dauerkarte (über SHK-Fachverbände organisierte Betriebe zahlen 55 bzw. 75 Euro) enthalten und wird den Besuchern des Kongresses im Nachgang in digitaler Form zugestellt.
Theorie trifft Praxis
Der Markt braucht klare Orientierung und einen Überblick über das Leistungsspektrum der Industrie und Wirtschaft. Auf den Ausstellerständen können die in den Vorträgen angerissenen Themen vertieft diskutiert und mit praktischen Beispielen unterlegt werden. Besonderes Interesse haben für Handwerker und Planer Empfehlungen für die Praxis, wie unterschiedliche Aussagen in Verordnungen und Regelwerken vor allem im Trinkwasserbereich miteinander in Einklang gebracht werden können. Hier informiert beispielsweise der DVGW aus erster Hand.
Auch die Reinhaltung der Luft steht in einem engen Bezug zum Thema Innenraumhygiene. Hier bringt das FGK sein Wissen ein. Wenn Luft als Lebensmittel ins Spiel kommt, erhält die Instandhaltung der Anlagen einen besonderen Stellenwert, sodass die Wartung und Reinigung von Filtern und Kanalsystemen in RLT-Anlagen stetig an Bedeutung gewinnt. Auch um dieses Themenspektrum gibt es zahlreiche Fachreferate. Im Bereich Materialien spielt Nano-Technik eine zunehmende Rolle. Die reinigende und filternde Funktion sowie die Eigenschaften von Baumaterialien, Beschichtungen und Stoffen gilt es kritisch unter die Lupe zu nehmen.DR