Kompakt informieren
- Bisher war es bei der Auswahl von Luftfiltern sehr aufwendig, ihre Energieeffizienz zu vergleichen.
- Transparenz schafft jetzt ein Energieeffizienz-Label von Eurovent. Die nach Eurovent zertifizierten Luftfilterhersteller haben sich zur Kommunikation aller für den Kauf wichtigen Informationen verpflichtet.
Was der Hersteller und Entwickler von Luftfiltern und Luftreinigungssystemen Camfil Farr vor zwei Jahren mit einem markeneigenen ABC-Energie-Rating vorgedacht hatte, wurde nun in Kooperation namhafter europäischer Hersteller als Eurovent-Norm verabschiedet: Eine beim Luftfilterkauf hilfreiche Klassifizierung der Energieeffizienz. Bislang war in Ermangelung einer einheitlichen Produktdeklaration eine Sondierung des Filtermarktes nur über den Vergleich durchschnittlicher Wirkungsgrade möglich, sehr aufwendig und nur eingeschränkt zielführend. Nun können Facility Manager innerhalb der erforderlichen Filterklasse Luftfilter auswählen, die möglichst effektiv arbeiten und dafür nur einen geringen Stromverbrauch verursachen. So lassen sich Potenziale zur Senkung der Betriebskosten einfacher erschließen.
Mit der Verabschiedung des europaweit einheitlichen Klassifizierungssystems haben sich die nach Eurovent zertifizierten Luftfilterhersteller zur Kommunikation aller für den Kauf wichtigen Informationen verpflichtet. So beinhalten das Produktlabel Abb. 1 künftig die Filterklasse mit dem in der modifizierten DIN EN 7791) entsprechenden Mindestwirkungsgrad sowie zusätzliche Daten über den Anfangswirkungsgrad, den jährlichen Energieverbrauch sowie die für Luftfilter neu definierten Energieeffizienzklassen A (niedrigster Energieverbrauch) bis G (höchster Energieverbrauch).
Camfil geht in der Kommunikation noch einen Schritt weiter und will fortan die Energieeffizienzklasse und zum Teil auch den Mindestwirkungsgrad mit in die Namen seiner Filter einbeziehen. Beispielsweise erhält der Hi-Flo XLT7 Abb. 2 die Ergänzung A50+ für die Energieklasse A und eine Mindesteffizienz von über 50 %.
Je mehr Staubpartikel ein Luftfilter aufnimmt, desto größer ist der Energieaufwand zur Erzeugung einer konstanten Luftstromleistung durch den Ventilator. Die Berechnung der Eurovent-Energieeffizienzklassen basiert sowohl auf der Messung der Filtereffizienz als auch dem Druckverlust als Folge zunehmender Staubaufnahme. Dazu wird während eines simulierten Testjahres im Labor ein repräsentativer Wert für den Energieverbrauch auf Basis des durchschnittlichen Druckverlusts ermittelt. Dieser Energiewert dient dann der Zuordnung in die Energieeffizienzklassen A bis G. DR
https://www.eurovent-certification.com/en/
1) DIN EN 779 Partikel-Luftfilter für die allgemeine Raumlufttechnik – Bestimmung der Filterleistung. Berlin: Beuth Verlag, Mai 2003 und Entwurf Mai 2009. Die Neufassung der DIN EN 779 soll 2012 Gültigkeit erlangen.
Mehr Infos zum Thema in den TGAdossiers Regelwerk und Regelwerk-Update: Webcode 723 bzw. 728