Der Magnet für die Nadel im Heuhaufen

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• Die Plausibilitätskontrolle von Berechnungsergebnissen gehört zur Verantwortung des Planers. Bei größeren Bauvorhaben ist dies aufgrund der Datenmenge über Listenausdrucke kaum noch zu leisten.
• Wirtschaftlicher und sicherer ist es, die Ein- und Ausgabedaten mithilfe programminterner Funktionen zu überprüfen.
• Besonders anschaulich ist dies durch eine flexible Einfärbung des Gebäudemodells beziehungsweise der Gewerke nach beliebigen Daten möglich.
• Da in PreCAD-Systemen keine Trennung zwischen Zeichnung und Berechnung existiert, kann die Analyse sogar während der Dateneingabe erfolgen.

Folgende Aufgabenstellung sei gegeben: Ein Bauvorhaben, bestehend aus zehn Geschossen mit jeweils 50 Räumen wurde geplant, die Lasten wurden ermittelt und die klassischen TGA-Gewerke grafisch erfasst und berechnet. Jetzt sollen die Berechnungen noch einmal überprüft werden. Wie verhält sich die spezifische Heizlast in den einzelnen Räumen, welche Rohrmaterialien wurden an welchen Stellen verwendet, ist das Leitungsnetz hydraulisch abgeglichen?

Vor dem inneren Auge der meisten Planer stapeln sich jetzt lange Listenausdrucke, die manuell durchgesehen werden müssen. Viele Techniker und Ingenieure können allerdings aufgrund ihrer Erfahrungen bemerkenswert schnell und sicher solche Berechnungsergebnisse auf Plausibilität überprüfen. Ab einer bestimmten Projektgröße ist die Überschaubarkeit jedoch allein aufgrund der Datenmenge nicht mehr gegeben.

Ein Beispiel verdeutlicht gleichzeitig das Problem und die Lösung: Eine Kinoleinwand ist mit tausenden schwarzen Ziffern gefüllt – es gibt aber nur eine „9“. Die Dauer der Suche kann sich jeder ausmalen. Bezogen auf die Liste mit Berechnungsergebnissen der TGA ist das Beispiel sogar einfach, denn in der TGA würde die Überprüfungsaufgabe eher lauten: Stelle sicher, dass alle Ziffern ungleich 9 sind. Wird die 9 aber nicht mehr schwarz, sondern rot dargestellt, kann man sie auf einen Blick erkennen.

Analyse-Werkzeug

Nach diesem Prinzip hat mh-software in seinem PreCAD-System „mh-3rd Generation“ eine Möglichkeit geschaffen, unübersichtliche Ein- und Ausgabedaten anschaulich zu analysieren. Mit dem integrierten Analyse-Werkzeug können sowohl die Gebäudemodelle als auch die Gewerke nach beliebigen Daten eingefärbt werden. Mithilfe eines Farbverlaufs und dazugehöriger Legende werden die gewünschten Daten (zum Beispiel spezifische Heizlast, Ventilvoreinstellung, Nennweite, Druckabfall, usw.) nach ihrer Größe sortiert eingefärbt. Minimalwerte (blau) oder Maximalwerte (rot) fallen dadurch sofort ins auf.

Da in PreCAD-Systemen keine Trennung zwischen Zeichnung und Berechnung existiert – die Netz-Analyse greift direkt auf die Berechnungsdaten zu – kann die Netz-Analyse sogar während der Weiterbearbeitung und erneuten Berechnung aktiviert bleiben – sobald neue Daten vorliegen, werden diese automatisch aktualisiert und im Farbschema ausgegeben.

Die Möglichkeiten der Analyse sind sehr umfassend. Nahezu jeder Eingabe- oder Ergebniswert kann überprüft werden. Die Netz-Analyse kann wahlweise über ein oder mehrere Stockwerke erfolgen. Diese können dann bei Bedarf „entzerrt“ werden – die Etagen werden dabei in z-Richtung mit einem wählbaren Abstand zueinander dargestellt Abb. 1. So lässt sich das gesamte Bauvorhaben im Gesamtmodell anschaulich und effektiv bewerten.

Anwendungsbeispiele

In einem Leitungsnetz mit mehreren hundert Verbrauchern soll der Hydraulische Abgleich überprüft werden. Wurde für alle Ventile die richtige Voreinstellung gewählt? Sind einige darunter, die nicht in der Lage sind, den erforderlichen Druckabfall zu erzeugen? Als Indikator dient der „noch abzudrosselnde Druck“ oder auch kurz „Restdruck“. Mit wenigen Klicks können alle Ventile nach der Höhe des Restdrucks eingefärbt und kritische Stellen gefunden werden Abb. 2.

Luftkanalnetze können nach Geschwindigkeiten eingefärbt werden – so kann ein Überschreiten von bestimmten Werten sicher ausgeschlossen werden. Eine Überprüfung des Massenauszugs ist ebenfalls möglich. Rohre und Kanäle können auf ihre Materialeigenschaften untersucht werden – beispielsweise können alle Blechkanäle grün und alle Flexleitungen rot eingefärbt werden Abb. 3. So erkennt man fehlerhafte Materialzuweisungen auf einen Blick.

Fazit

Erfahrung hilft bei der Suche nach der Nadel im Heuhaufen nur begrenzt weiter – ein starker Magnet dagegen schon. Mit der Netz-Analyse verfügt der Planer über ein mächtiges Werkzeug, mit dem die Suchdauer auf ein Minimum reduziert und die Effizienz gesteigert werden kann.

Die Planungsqualität sicherzustellen, ist vor allem in der heutigen, klagefreudigen Zeit eine der obersten Prioritäten eines verantwortungsvollen Planers. Die Netz-Analyse ist eine von vielen zeitsparenden, exklusiven Eigenschaften von PreCAD-Systemen und ein weiterer Grund, warum diese im Planungsablauf vor dem CAD-System eingesetzt werden müssen. Funktionen wie die umfassende Netz-Analyse verkürzen die Planungszeit und sichern die Planungsqualität.

Ein folgender Artikel zeigt, wie mit PreCAD-Systemen verschiedene Gewerke einfach und schnell untereinander koordiniert werden können.

• schlankes, grafisches 3D-CAE-Werkzeug zum Entwurf und zur exakten Berechnung technischer Gewerke vor dem Einsatz eines CAD-Systems zur Ausführungsplanung
• PreCAD-Systeme bieten wenige, einfach erlernbare, dafür aber umso mächtigere Zeichenfunktionen und sind von keinem CAD-System abhängig
• die grafische Dateneingabe erfolgt innerhalb kürzester Zeit, Änderungen können ebenso schnell umgesetzt werden
• Berechnung und Zeichnung bilden eine Einheit, die grafisch eingegebenen Daten können jederzeit auf Knopfdruck ohne Datenübergabe berechnet werden; die Berechnungsergebnisse wirken sich sofort auf die grafische Darstellung aus, Rohre und Kanäle werden automatisch dimensioniert, der Netzabgleich automatisch vorgenommen
• die fertig berechneten Gewerke werden an ein CAD-System zur abschließenden Ausführungsplanung übergeben; es müssen nun lediglich noch minimale Anpassungen vorgenommen werden

In TGA 05-2014 beschreibt „Grafische Gebäudeerfassung – Mit PreCAD-Systemen schneller und sicherer“ ganz allgemein, warum PreCAD-Systeme mit ihrer besonders schnellen grafischen Gebäudeerfassung und sicheren Berechnung der klassischen TGA-Gewerke bei der TGA-Planung unbedingt vor dem Einsatz eines CAD-Systems stehen sollten ( Webcode  588149). In TGA 06-2014 wird gezeigt, welche Vorteile und zusätzlichen Anwendungsmöglichkeiten sich ergeben, wenn über das PreCAD-System die Gebäudegrafik mit einem Raumbuch verknüpft wird:  Webcode  591893

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