Erdgas war lange Zeit mit sehr deutlichem Abstand Spitzenreiter bei den primären Energieträgern bzw. Heizsystemen neu genehmigter Wohnungen. Im Jahr 2000 war Erdgas bei den Baugenehmigungen von Wohnungen mit einem Anteil von 76,7 % die erste Wahl. Bis Ende 2020 hat sich der Anteil wohl auf 33,7 % mehr als halbiert und die Wärmepumpe ihren Abstand zu Erdgas auf 0,2 Prozentpunkte verringert, Ende 2019 waren es noch fast 7 Prozentpunkte.
Nur ein Jahr später kündigt sich die Ablösung der Spitzenposition durch die Wärmepumpe bei jährlicher Betrachtung an. Bei quartalsweiser oder noch feiner Auswertung ist sie bereits vollzogen. Im Bericht für das 1. bis 4. Quartal 2020 der Arbeitsgemeinschaft Energiebilanzen, der die Beheizungsstruktur (primäre Heizenergie) neu zum Bau genehmigter neuer Wohneinheiten mit Abschätzungen bis einschließlich Dezember 2020 erfasst, hat die Wärmepumpe einem Marktanteil von 33,5 % und Erdgas von 33,7 %.
Treiber für den schnell gewachsenen Marktanteil elektrisch angetriebener Wärmepumpen dürfte die seit Anfang 2020 attraktive Förderung elektrischer Wärmepumpen auch für Neubauten über das Marktanreizprogramm (ab 2021 teilweise Bundesförderung für effiziente Gebäude, BEG) sein.
Da sich Veränderungen der Rahmenbedingungen erst mit einiger Verzögerung im Markt vollständig abbilden, dürfte die Erdgas-Dominanz bald enden. Auf Basis neu genehmigter Gebäude belegen elektrisch angetriebene Wärmepumpen bereits die Spitzenposition: Baugenehmigungen 2019: Wärmepumpe auf Platz 1 und Öl und Gas sind im Neubau auf dem Rückzug ■