Der Stromverbrauch in der EU ist gestiegen. Dies geht aus einem Bericht der Gemeinsamen Forschungsstelle (GFS) der Europäischen Kommission hervor: Obwohl die EU und die Mitgliedstaaten zahlreiche Maßnahmen zur Drosselung des Energieverbrauchs auf den Weg gebracht haben, ist der Stromverbrauch der privaten Haushalte in der EU-25 zwischen 1999 und 2004 in etwa derselben Größenordnung gestiegen wie das Bruttoinlandsprodukt und hat damit die Einsparungen neutralisiert.
20% Einsparpotenzial in Haushalten
Der GFS-Bericht enthält die wichtigsten Ergebnisse einer detaillierten Erhebung, die 2006 über Stromverbrauch in Gebäuden in der erweiterten EU durchgeführt wurde. Dem Bericht zufolge stieg der Stromverbrauch im Dienstleistungssektor um 15,8% und in der Industrie um 9,5%. 2004 lag der Durchschnittsverbrauch eines Haushalts in der EU der 25 bei 4098 kWh/a. Er könnte um 800 kWh/a oder etwa 20% gesenkt werden, wenn sich alle EU-Mitgliedstaaten aktiv dafür einsetzen würden, dass gegenwärtig benutzte Geräte ausgetauscht und Glühlampen vollständig durch andere Leuchtmittel ersetzt werden.
Wohlstand erhöht Verbrauch
Die wachsende Stromnachfrage in den EU-Mitgliedstaaten ist auf zahlreiche Faktoren zurückzuführen. Zum steigt die Verbreitung von Geschirrspülern, Wäschetrocknern, Klimaanlagen und PCs (wobei hier die Sättigung noch lange nicht erreicht ist), zum anderen nimmt die Nutzung von Geräten der Informations- und Kommunikationstechnik, wie Set-Top-Boxen, DVD-Spielern, Breitband-Geräten und schnurlosen Telefonen zu. Weitere Gründe sind die wachsende Zahl von doppelt oder dreifach vorhandenen Geräten, hauptsächlich Fernsehern und Kühlschränken/Gefriergeräten, in Privathaushalten sowie die generelle Zunahme von Einfamilienhäusern und größeren Häusern und Wohnungen. In der EU-15 haben elektrische Heizgeräte mit 22% und Kühl- und Gefriergeräte mit 22% den größten Anteil am Stromverbrauch der Haushalte. Der Bericht enthält auch Grafiken, die die Verteilung der gekauften Energieeffizienzklassen von wichtigen Haushaltsgeräten zeigen. Sie zeigen, dass es hier noch erhebliches Verbesserungspotenzial gibt. ToR
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