Alte Flächenheizung energetisch optimieren

Bevor die Heizungsanlagenverordnung (HeizAnlV 1994) die raumweise Temperaturregelung für Fußbodenheizungen zur Pflicht gemacht hat, wurden mindestens 1 Mio. Warmwasser-Fußbodenheizungsanlagen ohne solche Regelung errichtet und werden noch heute so betrieben. Ein Hydraulischer Abgleich kann die Einsparpotenziale nur in geringem Umfang erschließen, Fremdwärme reduziert nach dieser Maßnahme den Energieverbrauch nur sehr begrenzt. Eine deutlich höhere Verminderung des Energieverbrauchs ist durch die Nachrüstung von Einzelraumregelsystemen möglich, wie eine wissenschaftliche Untersuchung zeigt. Im Auftrag des Bundesverbands Flächenheizungen und Flächenkühlungen (BVF) wurden dazu an der TU Dresden die energetischen Einsparpotenziale von Einzelraumregelungen für Flächenheizungen im Vergleich zu Systemen ohne raumseitige Regelung ermittelt.

Die Untersuchungen wurden an einem typischen Einfamilienhaus vorgenommen. Im intermittierenden Betrieb konnten im Rahmen der Studie energetische Vorteile von bis zu 11,6 % nachgewiesen werden. Für den durchgängigen Betrieb lagen die energetischen Vorteile eines Einzelraumregelungssystems bei bis zu 21,0 %. Für das untersuchte Gebäude entspricht dies einer Verbrauchsminderung von 25...44 kWh/(m² a) bezogen auf den ungünstigsten Fall ohne selbsttätige Einzelraumregelung. Führt man eine Verringerung der Ventilstellung beim ungeregelten Betrieb durch (Hydraulischer Abgleich) und nimmt diesen als Referenz, ermöglicht die Nachrüstung einer Einzelraumregelung immer noch eine Verbrauchsminderung von 9,3 % (intermittierender Betrieb) bzw. 18,3 % (durchgängiger Betrieb).

Einen ausführlichen Fachartikel zu der Studie – auch mit Aussagen zur Wirtschaftlichkeit – enthält die TGA-Ausgabe 05-2010 (kostenloses Probeabo). Der Fachartikel „Fußbodenheizung – Einsparungen durch Nachrüstung von Einzelraumregelsystemen“ kann auch online über das TGA-Dossier Einzelraumregelung aufgerufen werden. ToR