Man darf gespannt sein, ob diese Nachricht in der Tages- und Wirtschaftspresse genauso „breit getreten“ wird, wie in den letzten Monaten Meldungen über steigende Strompreise durch erneuerbare Energien. Es gab zwar auch Zwischenrufe, dass viele der angeführten Berechnungen viel zu kurz greifen und viele Stromanbieter nur kostensteigernde Faktoren berücksichtig haben, obwohl auch kostensenkende Faktoren anzusetzen wären. Doch besser zu verkaufenden Schlagzeilen über steigende Strompreise wurden da bereits durch tatsächliche Strompreiserhöhungen befeuert.
Nun hat am 9. Februar 2011 das Deutsches Institut für Wirtschaftsforschung DIW Berlin klargestellt: Ohne den Ausbau erneuerbarer Energien würde der Börsenpreis künftig deutlich stärker steigen. Zugleich sind als Folge der Einspeisevergütung für erneuerbare Energien bis 2020 nur noch geringe Strompreiserhöhungen für Haushalte zu erwarten. Nach einer Modellrechnung des DIW Berlin wird sich der Preis an der Strombörse von 2010 bis 2020 inflationsbereinigt nur um 11 % auf 4,9 Ct/kWh erhöhen – trotz steigender Preise für Brennstoffe und CO 2 -Zertifikate. Ohne den weiteren Ausbau erneuerbarer Energien wäre hingegen ein deutlich stärkerer Anstieg um 20 % zu erwarten. Die Stromerzeugung aus erneuerbaren Energien wird sich bis 2020 mehr als verdoppeln. Die EEG-Umlage als Teil des Verbraucherpreises wird dann jedoch mit 3,64 Ct/kWh nur wenig höher sein als heute.
Hauptgrund ist das Absenken der Einspeisevergütung für neue Anlagen durch die Degression. Da zudem für jede Anlage feste Beträge als Einspeisevergütung gezahlt werden, sinkt ihr realer Wert aufgrund der Teuerung. Die Modellrechnung des DIW Berlin geht allerdings davon aus, dass wirksame Maßnahmen gegen die derzeitige Überhitzung bei Solarstrom ergriffen werden. Des Weiteren wird vorausgesetzt, dass sich der privilegierte Verbrauch stromintensiver Unternehmen nicht weiter erhöht und dass es zu keinen wesentlichen Belastungen durch das sogenannte Grünstromprivileg für bestimmte Stromhändler kommt.
Aus Sicht der DIW-Experten sollte die Förderung nach dem EEG auf jeden Fall beibehalten werden, wenn auch die Vergütungssätze insbesondere für PV-Anlagen noch deutlich vermindert werden können. Langfristig muss sich die Einspeisung jedoch stärker an den Bedarf der Verbraucher anpassen. Für die weitere Entwicklung erneuerbarer Energien sei es zudem wichtig, dass Stromnetze und Energiespeicher ausgebaut werden. Die Auswirkungen auf die Stromverbraucher sind insgesamt stark von den Marktbedingungen abhängig. „Die Strompreissteigerung kann deutlich vermindert werden, wenn der Wettbewerb funktioniert und somit die geringeren Börsenpreise auch an die Verbraucher weitergegeben werden“, so die Ko-Autorin Prof. Claudia Kemfert, Leiterin der Abteilung EVU am DIW.
Im Wochenbericht des DIW Berlin Nr. 6/2011: Strompreise: künftig nur noch geringe Erhöhung durch erneuerbare Energien . Thure Traber, Claudia Kemfert, Jochen Diekmann. ■
EEG-Umlage steigt inflationsbereinigt nur minimal
Nun hat am 9. Februar 2011 das Deutsches Institut für Wirtschaftsforschung DIW Berlin klargestellt: Ohne den Ausbau erneuerbarer Energien würde der Börsenpreis künftig deutlich stärker steigen. Zugleich sind als Folge der Einspeisevergütung für erneuerbare Energien bis 2020 nur noch geringe Strompreiserhöhungen für Haushalte zu erwarten. Nach einer Modellrechnung des DIW Berlin wird sich der Preis an der Strombörse von 2010 bis 2020 inflationsbereinigt nur um 11 % auf 4,9 Ct/kWh erhöhen – trotz steigender Preise für Brennstoffe und CO 2 -Zertifikate. Ohne den weiteren Ausbau erneuerbarer Energien wäre hingegen ein deutlich stärkerer Anstieg um 20 % zu erwarten. Die Stromerzeugung aus erneuerbaren Energien wird sich bis 2020 mehr als verdoppeln. Die EEG-Umlage als Teil des Verbraucherpreises wird dann jedoch mit 3,64 Ct/kWh nur wenig höher sein als heute.
Teuerung reduziert realen Wert der Einspeisevergütung
Hauptgrund ist das Absenken der Einspeisevergütung für neue Anlagen durch die Degression. Da zudem für jede Anlage feste Beträge als Einspeisevergütung gezahlt werden, sinkt ihr realer Wert aufgrund der Teuerung. Die Modellrechnung des DIW Berlin geht allerdings davon aus, dass wirksame Maßnahmen gegen die derzeitige Überhitzung bei Solarstrom ergriffen werden. Des Weiteren wird vorausgesetzt, dass sich der privilegierte Verbrauch stromintensiver Unternehmen nicht weiter erhöht und dass es zu keinen wesentlichen Belastungen durch das sogenannte Grünstromprivileg für bestimmte Stromhändler kommt.
Verbraucher müssen Wettbewerb nutzen
Aus Sicht der DIW-Experten sollte die Förderung nach dem EEG auf jeden Fall beibehalten werden, wenn auch die Vergütungssätze insbesondere für PV-Anlagen noch deutlich vermindert werden können. Langfristig muss sich die Einspeisung jedoch stärker an den Bedarf der Verbraucher anpassen. Für die weitere Entwicklung erneuerbarer Energien sei es zudem wichtig, dass Stromnetze und Energiespeicher ausgebaut werden. Die Auswirkungen auf die Stromverbraucher sind insgesamt stark von den Marktbedingungen abhängig. „Die Strompreissteigerung kann deutlich vermindert werden, wenn der Wettbewerb funktioniert und somit die geringeren Börsenpreise auch an die Verbraucher weitergegeben werden“, so die Ko-Autorin Prof. Claudia Kemfert, Leiterin der Abteilung EVU am DIW.
Im Wochenbericht des DIW Berlin Nr. 6/2011: Strompreise: künftig nur noch geringe Erhöhung durch erneuerbare Energien . Thure Traber, Claudia Kemfert, Jochen Diekmann. ■