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Heizkosten

Energiekosten: Wärmepumpe heizt günstiger als Gas-Heizung

Africa Studio – stock.adobe.com

Haushalte mit sehr effizienter Wärmepumpe haben zum Start in die Heizsaison 2023/24 rund 30 % geringere Energiekosten für das Heizen als mit einer Gas-Heizung.

Wer ein Einfamilienhaus mit einem Jahresverbrauch von 20 000 kWh Erdgas beheizt, bezahlt dafür laut einer Verivox-Analyse auf dem Preistand Oktober 2023 rund 1774 Euro/a – das entspricht einem Gaspreis von 8,87 Ct/kWh.

Haushalte mit einer sehr effizient arbeitenden Wärmepumpe (Jahresarbeitszahl JAZ = 4,0) benötigen für die Bereitstellung von 20 000 kWh/a Wärme insgesamt 5000 kWh/a Strom. Die bundesweiten Durchschnittskosten für Neukunden bei Wärmepumpenstromtarifen dafür liegen nach Angaben von Verivox derzeit bei 1241 Euro/a. Die Energiekosten für die Wärmepumpe wären in diesem Fall rund 30 % niedriger als die Gaskosten für eine Gas-Heizung.

Arbeitspreise bei Gas und Wärmepumpenstrom halbiert

Um die starken Preissteigerungen in Bestandskundentarifen im Jahr 2022 zu glätten, hat Verivox für den Vergleich die durchschnittlichen Neukundenpreise für Gas und Wärmepumpenstrom berücksichtigt. Es sei davon auszugehen, dass die derzeitigen Neukundenpreise das mittelfristige Marktpreisniveau besser abbilden als die aktuell noch teuren Preise der Bestandskundentarife.

Thorsten Storck, Energieexperte bei Verivox: „Der durchschnittliche Arbeitspreis der günstigsten verfügbaren Angebote für Wärmepumpen liegt aktuell bei rund 25 Ct/kWh. Zu Beginn des Jahres 2023 waren es noch über 50 Ct/kWh, der Preis für Wärmepumpenstrom hat sich seither halbiert. Die Preisentwicklung ist ähnlich wie beim Erdgas – die Gaspreise für Neukunden waren zu Beginn des Jahres ebenfalls fast doppelt so hoch.“

Anmerkung der TGA+E-Redaktion: Der tatsächliche Preisabstand ist noch größer als in dem Verivox-Bespiel, da ein Gas-Heizkessel keinen Jahresnutzungsgrad von 1,0 bezogen auf den Brennwert erreicht.

Abhängig vom Alter, vom Wartungszustand und von der Einstellung der Regelung (Qualitätssicherung) sind Werte von 0,93 bei optimalen Bedingungen bis 0,88 für Brennwertheizkessel (Gas-BW) realistisch. Die Heizungs-Wärmepumpe müsste dann nur 18 600 bzw. 17 600 kWh/a Wärme bereitstellen. Die Energiekosten für den Wärmepumpenstrom sind dann bei einer JAZ von 4,0 knapp 35 % bzw. 38 % niedriger als die Gaskosten für Neukunden.

Beim Vergleich zu einem Niedertemperaturheizkessel (Gas-NT) mit Jahresnutzungsgraden von 0,85 bis 0,80 würde der Vorteil der Wärmepumpe bei 40 bzw. 43 % liegen.

Werte für realistische JAZ

Die von Verivox für den Vergleich verwendete Jahresarbeitszahl von 4,0 entspricht nicht dem erreichten Standard. Mit einer als Mittelwert zu erreichenden Jahresarbeitszahl von 2,7 ergibt sich bei den Energiekosten für die Wärmepumpe gegenüber

● Gas-BW_0,93 ein Vorteil von   5,0 %.
● Gas-BW_0,88 ein Vorteil von   9,9 %.
● Gas-NT_0,85  ein Vorteil von 12,9 %.
● Gas-NT_0,80  ein Vorteil von 17,9 %.

Nimmt man gleiche Gesamtkosten für den Bezug der Hauptenergie an, muss eine Wärmepumpe gegenüber

● Gas-BW_0,93 eine JAZ von 2,56 erreichen.
● Gas-BW_0,88 eine JAZ von 2,42 erreichen.
● Gas-NT_0,85  eine JAZ von 2,34 erreichen.
● Gas-NT_0,80  eine JAZ von 2,20 erreichen.

Für eine Investitionsentscheidung sind aktuelle Gesamtkosten für den Bezug der Hauptenergie allein allerdings ungeeignet. Dafür sollten zusätzlich Investitions-, Wartungs- und Instandhaltungskosten, notwendige Umfeldmaßnahmen, der Hilfsenergieverbrauch und die Entwicklung der Energiepreise und politische Einflüsse, wie CO2-Bepreisung, Fördermittel und (künftig greifende) gesetzlich Anforderungen, berücksichtigt werden. Die nachstehend verlinkten Artikel nehmen dafür jeweils mit einem bestimmten Blickwinkel Abschätzungen vor. ■
Quelle: Verivox, eigene Berechnungen / jv

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