Während einer dreitägigen Exkursion konnten im vergangenen Semester Studierende der Hochschule Offenburg mit Schwerpunkt Energietechnik im Studiengang Verfahrenstechnik auf dem Frankfurter Flughafen einen Blick hinter die Kulissen werfen. Fast jeder Student hatte bis zur Exkursion mindestens einmal in seinem Leben einen Flughafen besucht – jedoch nicht auf diese Weise. Dank der Initiative von Prof. Dr.-Ing. Evgenia Sikorski und Dipl.-Ing. Ulrich Kuttruff konnten die Studenten eines der weltweit bedeutendsten Luftfahrt-Drehkreuze aus einer selten möglichen Perspektive erleben. Beispielsweise mit dem Schulterblick in der haustechnische Leitwarte des Flughafens, wo die Betriebs-, Stör- oder Gefahrenmeldungen zusammenlaufen. Zweite Station war Viessmann, Allendorf. Tiefe Einblicke gab es hier in die modernen Produktionshallen, wo täglich 2000 Heizkessel hergestellt werden und in das riesige (100 × 140 m) Hochregallager, in dem drei vollautomatische Roboter die Waren selbstständig verwalten. Ein Vortrag über Mittel- und Großkessel mit Heizleistungen von 80 kW bis 15 MW rundete den fachlichen Teil ab. Auf der Agenda des dritten Exkursionstags stand die Forschungs- und Entwicklungsabteilung von Caverion in Bergisch-Gladbach. Zu den Aufgaben des Standorts gehören die Komponenten- und Systementwicklung (Luftdurchlässe, fassadenintegrierte Systeme, Heiz- und Kühlsysteme, Entrauchungssysteme und Phasenwechselmaterialien), technische Berechnungen, projektgekoppelte Laboruntersuchungen und numerische Strömungssimulationen (CFD). Zudem werden kundenspezifische Komponenten im Labor getestet und für spezielle Projekte reale Strömungsversuche an Modellen oder im originalen Maßstab durchgeführt. Hier erfuhren die Studenten von hochprofessionellen „Simulanten“, wie diffizil das Erstellen und Auswerten von Strömungssimulationen mit CFD-Programmen trotz aller Fortschritte ist. Zur Sicherheit erfolgt deshalb oft noch ein abschließender Strömungsversuch am Modell. Zum Abschluss wurden in einem speziellen Teststand Austrittsströmungen von verschiedenen Luftauslässen sichtbar gemacht – mit Nebel, der bleibende Eindrücke hinterließ. Neben reichlich fachlichem Input konnten die Studenten eine besonders wichtige Erkenntnis mit nach Hause nehmen: Gut ausgebildete Ingenieure sind bei den besuchten Unternehmen herzlich willkommen.