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Marktdaten

Im Neubau ist die Heizungs­wende praktisch abgeschlossen

Entwicklung der (geplanten) Beheizungsstruktur im Wohnungsneubau1) auf Basis zum Bau genehmigter Wohnungen; 10-Jahres-Rückblick bis Mai 2023.

BDEW

Entwicklung der (geplanten) Beheizungsstruktur im Wohnungsneubau1) auf Basis zum Bau genehmigter Wohnungen; 10-Jahres-Rückblick bis Mai 2023.

Die Gaskrise und hohe Gaspreise haben den schon von den aktuellen GEG-Anforderungen geprägten Trend verstärkt: Die Gas-Heizung wird im künftigen Neubau aussortiert.

Schon bevor das Gezerre um Heizungsgesetz, Technologieoffenheit und Wärmeplanungsgesetz Ende Februar 2023 begann, hat sich der Markt von der Gas-Heizung im Neubau – zumindest vorerst – verabschiedet. Und wenig spricht momentan für eine starke Renaissance.

Auf der Basis „primärer Energieträger / primäres Heizsystem“ für neu genehmigte Wohnungen ist die Heizungs-Wärmepumpe seit dem Jahr 2020 Marktführer und war im Jahr 2022 mit einem Marktanteil von 50,6 % (vorläufige Zahlen) bereits absoluter Marktführer. Zuletzt konnte die Gas-Heizung den Neubaumarkt im Jahr 2015 mit einem Anteil von 50,3 % so deutlich dominieren – allerdings nur durch einmalige Vorzieheffekte aufgrund höherer Anforderungen über die EnEV 2016.

Im Jahr 2022 hat sich der Vorsprung der Heizungs-Wärmepumpe gegenüber der Gas-Heizung mit 33,2 Prozentpunkten gegenüber dem Vorjahr (17,4 %) fast verdoppelt. Zugleich ist die Gas-Heizung im Jahr 2022 auf den 3. Platz hinter Fernwärme abgerutscht. Momentan spricht wenig dafür, dass sich dies noch einmal ändert.

Gas-Heizung wird im Neubau zunehmend gemieden

Ein Blick auf die vom BDEW veröffentlichten Zahlen für Januar bis Mai 2023 zeigt, dass sich die Heizungswende trotz Entspannungssignalen auf dem Gasmarkt derzeit fortsetzt. Mit einem Marktanteil von 10,9 % lagen Gas-Heizungen nach den ersten 5 Monaten im Jahr 2023 deutlich unter dem Wert für das gesamte Jahr 2022 (17,4 %).

Allerdings liegen die Heizsystem-Entscheidungen zumeist vor den Genehmigungsmonaten. Im Jahresverlauf sind deshalb auch noch gegenläufige Entwicklungen vorstellbar – die Diskussion um ein (gar nicht vorgesehenes) Verbot von Öl- und Gas-Heizungen ab 2024 setzte erst Ende Februar 2023 ein und zog sich bis Anfang Juli 2023. Da die Neubauförderung inzwischen Gas-Heizungen fast generell ausschließt und einen wesentlichen Anteil der Baugenehmigungen betrifft, ist ein relevanter Anstieg jedoch unwahrscheinlich. Zudem ist Erdgas in neu erschlossenen Baugebieten immer seltener eine verfügbare Option.

Die Wärmepumpe ist absoluter Marktführer

Klarer Gewinner von Januar bis Mai 2023 war die Wärmepumpe – mit einem Marktanteil von 54,3 %. Die Entwicklung dürfte sogar noch eingebremst worden sein, weil von Januar bis Mai 2023 die Genehmigungszahlen bei Ein- und Zweifamilienhäusern (bezogen auf Wohnungen: − 35,1 % bzw. − 53,5 %) deutlich stärker als bei Mehrfamilienhäusern (− 26,5 %) zurückgegangen sind. Im Segment Ein- und Zweifamilienhaus haben Wärmepumpen einen besonders hohen Anteil, während in größeren Wohngebäuden momentan noch häufiger eine Wärmeversorgung über eine Gas-Heizung vorgesehen wird bzw. der Anschluss an ein Wärmenetz möglich ist.

Viele der aktuellen Einflüsse werden sich durch den erheblichen Planungsvorlauf vor dem Erteilen einer Baugenehmigung erst zeitversetzt auf die Neubau-Genehmigungsstatistik auswirken. Es zeichnet sich jedoch immer deutlicher ab, dass im Neubau die Ära der Gas-Heizung zu Ende geht. ■
Quelle: BDEW / jv

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