Das Quartier „Ossendorfer Gartenhöfe“ umfasst heute 435 moderne und bezahlbare Wohnungen für Familien, Alleinstehende und Senioren sowie eine Wohngemeinschaft für demenziell Erkrankte. In drei Bauabschnitten wurden die deutlich in die Jahre gekommenen Reihenmietshäuser aus den 1930er-Jahren ersetzt. Die Trinkwassererwärmung erfolgt dezentral elektrisch.
Der Artikel kompakt zusammengefasst
■ Nach fast 90 Jahren Nutzung hat die gemeinnützige Wohnungsgenossenschaft Die Ehrenfelder die Reihenmietshäuser des Kölner Quartiers Ossendorfer Gartenhöfe durch eine Mehrgenerationen-Siedlung ersetzt.
■ Die Trinkwassererwärmung erfolgt durchgängig dezentral mit elektronisch geregelten Durchlauferhitzern.
■ Auf ein Warmwasserverteilsystem mit aufwendiger Zirkulationsanlage und hohen Verteilverlusten konnte so verzichtet werden. Auch die Verbrauchserfassung ist einfacher, dauerhaft günstiger und bildet das individuelle Verbrauchsverhalten ab.
Trotz des sichtbaren Verfalls der zehn zweigeschossigen Gebäude haben sich viele Bewohner bis zuletzt in ihrem Wohnquartier im Stadtteil Ossendorf im Kölner Norden wohl gefühlt. Großzügige Innenhöfe und Vorgärten sowie zahlreiche alte Kirschbäume waren den Menschen über Jahrzehnte hinweg eine Heimat gewesen.
Doch nach fast 90 Jahren Nutzung war der Wohnraum beim besten Willen nicht mehr zeitgemäß. Und so veraltet, dass die Die Ehrenfelder Gemeinnützige Wohnungsgenossenschaft ihn teilweise nicht mehr vermieten konnte: Heizungen gehörten in den einheitlich 43 m2 kleinen Wohnungen ebenso wenig zur Ausstattung wie eigene Badezimmer. Dafür gab es im Keller Gemeinschaftsbäder. Zudem waren Fassaden schadhaft, Keller feucht, der Brand-, Schall- und Wärmeschutz unzureichend. Balkone und Barrierefreiheit fehlten gänzlich.
Neue Architektur schafft Wohnwert
Um bestehende Sozialstrukturen in der Siedlung nicht auflösen zu müssen, dachten die Verantwortlichen lange über eine Sanierung ihres Ossendorfer Gebäudebestands nach. Letztlich kam aus Kostengründen aber doch nur ein Abriss aller Gebäude für eine Neubebauung infrage.
Im Zuge eines vorangegangenen Architekturwettbewerbs, aus dem als Sieger die Molestina Architekten + Stadtplaner hervorgingen, entstand auf dem 32 000-m2-Areal eine moderne Mehrgenerationen-Siedlung mit nunmehr 435 statt zuvor 350 Wohnungen. Die hellen und hochwertig ausgestatteten Ein- bis Fünf-Zimmer-Wohnungen sind zwischen 41 und 128 m2 groß.
Realisiert wurde das Projekt in drei Bauabschnitten bis Ende 2021, der letzte Bauabschnitt wurde im Frühling 2022 bezogen. Alle Wohnungen in den Erdgeschossen sind barrierearm gestaltet. Als Besonderheit hat Die Ehrenfelder zudem eine Demenz-WG mit neun Wohneinheiten geschaffen.
Ein Café, große Innenhöfe mit Urban-Gardening-Flächen und ein Mehrzweckraum bieten zusätzliche Begegnungsräume. Der „grüne Raum“ blieb in seiner Fläche bewusst erhalten, obwohl eine dichtere Bebauung möglich gewesen wäre. Außerdem wurde ein zukunftsfähiges Mobilitätskonzept mit Car-Sharing, nahezu 1000 Fahrrad-Stellplätzen und einer Haltestelle des Kölner Verkehrsverbunds umgesetzt.
Nicht ganz alltäglich: Das geplante Kostenbudget des Gesamtprojekts von rund 81,5 Mio. Euro konnte nach sechsjähriger Bauzeit sogar leicht unterschritten werden und es wurden sämtliche gesteckten Ziele (Termine, Kosten und Qualitäten) erreicht.
Nachhaltigkeit als Grundvoraussetzung
Mit der Erneuerung des Quartiers Ossendorfer Gartenhöfe hat die Wohnungsgenossenschaft aber nicht nur die vielfältigen Wohnbedürfnisse und -anforderungen ihrer Mieter berücksichtigt, sie räumte zugleich den Zukunftsthemen Nachhaltigkeit, Ressourcenschonung und Klimaschutz eine sehr hohe Priorität ein. Dies war auch die Voraussetzung für öffentliche Fördermittel und stellt sicher, dass der Wohnraum für die Mieter langfristig bezahlbar bleibt.
Im Zuge dieser Ansprüche favorisierte die Wohnungsgenossenschaft für ihre Neubauten von Anfang an eine dezentrale Trinkwassererwärmung. So sind in zahlreichen Bädern die elektronischen Durchlauferhitzer DDLE ÖKO ThermoDrive von AEG Haustechnik zum Einsatz gekommen. Das Gerät aus dem Premium-Segment ist mit zahlreichen Features ausgestattet und erfüllt gehobene Komfortansprüche: Es liefert von der ersten Sekunde an temperaturstabil Warmwasser in unbegrenzter Menge.
Durch die Trinkwassererwärmung direkt am Verwendungsort entfallen unnötige Kaltwasservorläufe zugunsten entsprechender Wasser- und Energieeinsparung. Besonders relevant ist, dass das Warmwasser nicht erst von einer zentralen Stelle durch lange Leitungen zu den Entnahmestellen geführt werden muss. Auch bei einer sehr anspruchsvollen Leitungsdämmung sind die unvermeidbaren Wärmeverluste ein maßgeblicher Kostenfaktor. Zudem würde die Trinkwassererwärmung bei einer Kombination mit der Raumheizung durch die dann notwendige höhere Vorlauftemperatur den Wirkungsgrad der Wärmeerzeugung vermindern und im vorliegenden Fall mit Nahwärme durch die dann ganzjährige Nutzung die Netzverluste deutlich erhöhen.
Auf lange Sicht trägt die dezentrale elektrische Trinkwassererwärmung so erheblich zur Energieeinsparung bei und senkt auch die Baukosten: In den drei Gebäuden konnte auf ein kilometerlanges Warmwasserverteilsystem mit aufwendiger Zirkulationsanlage verzichtet werden. Auch die Aufteilung der Wasser- und Energiekosten ist einfacher, dauerhaft günstiger und gerechter – sie bildet das individuelle Verbrauchsverhalten ohne Flächenanteil und mit weniger Technik ab.
Maximaler Komfort in jeder Wohneinheit
Die hochwertigen DDLE ÖKO ThermoDrive in rund zwei Drittel der Wohnungen sind mit einem großen zweifarbigen Display ausgestattet, das die Temperaturwahl und in einer zweiten Zeile entweder die Durchflussmenge, den Energieverbrauch, die Wassermenge oder die Uhrzeit anzeigt. Die Farbe im Display wechselt von Blau auf Rot, sobald die eingestellte Wassertemperatur 43 °C übersteigt. Damit signalisiert der Durchlauferhitzer den Nutzern auch optisch, wenn die Wassertemperatur höher eingestellt ist.
Wird der griffige Knopf des Temperaturwählers betätigt oder warmes Wasser angefordert, schaltet sich die dimmbare Display-Hinterleuchtung automatisch ein. Nicht nur für die ältere Generation bequem: Die individuelle Temperaturauswahl lässt sich mit Speichertasten sichern. Zusatzkomfort bieten weitere Funktionen wie die ECO-Taste, Wassermengenautomatik und Duschprogramm.
Für die rund 160 öffentlich geförderten Wohneinheiten entschieden sich die Verantwortlichen für den AEG-Durchlauferhitzer DDLE LCD. Diese Variante bietet aufgrund schneller Regelelektronik den gleichen Temperaturkomfort mit gradgenauer Temperaturauswahl wie das Modell ÖKO ThermoDrive, verzichtet aber auf einige Zusatzfunktionen.
Installiert wurden in den Wohneinheiten je nach räumlicher Aufteilung bzw. Anzahl der Entnahmestellen Ausführungen der beiden Durchlauferhitzer mit 24 und 27 kW. In jedem Fall ist eine gleichzeitige Warmwasserentnahme, z. B. an Waschtisch und Dusche möglich, ohne dass es zu Einschränkungen bei der Warmwassermenge oder der Wassertemperatur kommt. Auch im Hinblick auf die Trinkwasserhygiene sind Vermieter und Mieter aufgrund kurzer Leitungswege ohne zusätzlichen Aufwand auf der sicheren Seite.
Elektronisch geregelt: Mehr Komfort und geringerer Energieverbrauch
Würde man den Energieverbrauch für die parallele Befüllung von zwei Behältern jeweils mit einem elektronisch geregelten und einem hydraulisch gesteuerten Durchlauferhitzer messen, wäre er bei gleicher Wassertemperatur in den Behältern gleich. Weit hinter dem Komma hätte der elektronisch geregelte Durchlauferhitzer aufgrund des Stromverbrauchs der Regelungstechnik und des Displays sogar einen höheren Wert.
Bei einer typischen Wohnungsnutzung sind elektronisch geregelte Durchlauferhitzer allerdings deutlich energiesparender als hydraulische gesteuerte Geräte. Elektronisch geregelte Durchlauferhitzer ermöglichen eine genaue definierte und konstante Zapftemperatur. Die Leistungsregelung erfolgt stufenlos und beginnt bereits bei geringen Volumenströmen von etwa 2,5 l/min.
Bei einem hydraulisch gesteuerten Durchlauferhitzer wird die Heizleistung über den Wasserdruck und die Durchflussmenge mechanisch, zumeist in zwei Stufen zugeschaltet. Das durchfließende Wasser wird dabei um eine bestimmte Temperaturdifferenz erwärmt. Anschließend wird durch das Beimischen von Kaltwasser an der Entnahmearmatur die gewünschte Temperatur einreguliert. In der Einstellphase wird das Wasser oft nicht genutzt. Wird bei der Einregulierung der Mindestdurchfluss unterschritten, wird die Beheizung unterbrochen oder auf die kleinere Stufe zurückgenommen und das Spiel beginnt von vorne…
So treten bei der Umrüstung von einem hydraulisch gesteuerten auf einen elektronisch geregelten Durchlauferhitzer durchaus Einsparungen beim Stromverbrauch von bis zu 30 % auf. Zusätzlich sinkt der Wasserverbrauch.
Ein weiterer Vorteil der im Quartier Ossendorfer Gartenhöfe eingesetzten Durchlauferhitzer ist der integrierte Verbrühungsschutz, der flexibel an die Lebensbedingungen angepasst werden kann (im Kundendienst-Modus einstellbare Temperaturbegrenzung). Unter bestimmten Bedingungen kann dann auf einen thermostatischen Verbrühungsschutz an den Auslaufarmaturen oder unmittelbar davor verzichtet werden.
Kevin Höver, Außendienstmitarbeiter bei Stiebel Eltron / AEG Haustechnik, der Die Ehrenfelder bezüglich der optimalen Durchlauferhitzer beraten hat: „Wohngebäude müssen in energetischer, ökologischer und gesellschaftlicher Hinsicht langfristig marktfähig sein. Dazu tragen elektronisch geregelte Durchlauferhitzer wesentlich bei.“
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