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Heizungstechnik

Über 12 Mio. Heizkessel sind ü20

Nach den Erhebungen des Schornsteinfegerhandwerks (ZIV) waren im Jahr 2019 in Deutschland insgesamt fast 33 Mio. Feuerungsanlagen in Betrieb. Die Zahl umfasst Heizungsanlagen, Warmwasser- und Raumheizer sowie Einzelraumfeuerstätten, die vom Schornsteinfeger im gesetzlichen Auftrag überprüft werden.

Zum Anlagenbestand gehörten im Jahr 2019 rund 19,2 Mio. Heizungsanlagen, davon nutzen 28,5 % den Brennstoff Öl (5,5 Mio.) und 71,5 % der Anlagen Gas (13,7 Mio.). In diesem Bestand nimmt der Brennwerttechnikanteil zwar zu, erreichte 2019 jedoch erst einen Anteil von 39 %. Fast die Hälfte aller Gas-Heizungen zählt zu dieser Anlagenkategorie, bei Öl sind es nur 13 %.

Zum Heizungsanlagenbestand mit 19,2 Mio. Öl- und Gas-Heizungen zählen außerdem rund 1 Mio. Heizkessel für feste Brennstoffe. Sie erzeugen Wärme hauptsächlich mit Holzpellets, Hackschnitzeln und Scheitholz (rund 0,9 Mio. Anlagen) sowie in geringer Anzahl mit Kohlen (rund 0,1 Mio. Anlagen). Hinzu kommen ca. 11,1 Mio. Einzelraumfeuerstätten für feste Brennstoffe, wie Kamin- und Kachelöfen sowie Heizeinsätze, die in der Regel als zusätzliche Wärmequelle genutzt werden. Als Brennstoff kommt hier überwiegend Scheitholz zum Einsatz, es folgen Holzpellets deutlich vor Kohlen.

Die Mehrzahl der Anlagen ist alter als 20 Jahre

70 % der Öl-Heizungen und 60 % der Gas-Heizungen in Deutschland sind älter als 20 Jahre. Das sind insgesamt rund 12,1 Mio. Heizungsanlagen. Ab einem Alter von 15 Jahren gilt ein Heizkessel aufgrund des zwischenzeitlichen Fortschritts als energetisch ineffizient.

Seit 2017 bewertet das Schornsteinfegerhandwerk auf Basis des Energieverbrauchskennzeichnungsgesetzes (EnVKG) stufenweise die Energieeffizienz von Öl- und Gas-Heizkesseln mit einem Betriebsalter von über 15 Jahren. Mehr als 3,3 Mio. Heizkessel haben bereits ein Energieeffizienzlabel vom Schornsteinfeger erhalten. Zurzeit wird ermittelt, wie viele Heizkessel im Anschluss an die Energieverbrauchskennzeichnung auf Basis des EnVKG ausgetauscht worden sind.

Seit Erhöhung der Förderzuschüsse für erneuerbares und energieeffizientes Heizen (Marktanreizprogramm) am Jahresanfang deutet sich laut Schornsteinfegerhandwerk eine Trendwende an. Regional sei eine deutlich stärkere Nachfrage nach Holzpellet-Heizkesseln zu verzeichnen. Als Energieberater informieren Schornsteinfeger Verbraucher über die Änderungen und bieten Fördermittelberatungen an. Wie viele Förderanträge tatsächlich eingereicht wurden und welche erneuerbaren Energieträger verwendet werden, werde sich aber erst in einigen Monaten zeigen. Beim der Planung eines Umstiegs auf Wärmepumpen dürften die Schornsteinfeger nur teilweise beteiligt sind. ■