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Marktdaten

2024-Q3: Zaghaft posi­ti­ver Nach­fra­ge­trend bei EE-Heizungen

DAA WärmeIndex Q3-2024 für einzelne Technologien.

DAA GmbH

DAA WärmeIndex Q3-2024 für einzelne Technologien.

Im 3. Quartal 2024 hat DAA eine wei­ter­hin ver­hal­te­ne Nach­frage bei sämt­li­chen Hei­zungs­systemen be­ob­ach­tet. Be­son­ders ge­schwäch­elt ha­ben Gas-Heiz­ung­en und Solar­thermie.

Die insgesamt schwache Konjunktur in Deutschland hat auch Auswirkungen auf die Motivation zum Heizungstausch. Die Eingangsdaten für den DAA WärmeIndex Q3 2024 zeigen ein verhaltenes Interesse. Insgesamt sind erneuerbare Heizungssysteme stärker gefragt gewesen.

Dass Öl- und Gas-Heizungen zum Ende des 3. Quartals 2024 bei DAA bessere Zahlen aufweisen, kann als Reaktion auf kurzzeitig günstig verfügbare Brennstoffe und Gaslieferverträge gedeutet werden. So sind die Indexzahlen bis auf einzelne Ausreißer nach oben unter der 50er-Marke verblieben. Besonders schwach war die indexierte Nachfrage bei Gas-Heizung und Solarthermie. Ab Mitte August 2024 stiegt das Interesse an Wärmepumpen, wenngleich auf niedrigem Niveau. Dasselbe Bild zeigte sich auch bei der Nachfrage nach Pelletheizungen.

Der DAA WärmeIndex Q3 2024 normiert die Nachfrage mit einem Wert von 100 für die KW 1 im Jahr 2023. Die Novelle des Gebäudeenergiegesetzes war zu diesem Zeitpunkt in der Öffentlichkeit noch kein Thema und die Gasmangellage für den mild gestarteten Winter 2022/23 galt bereits abgewendet und der Schutzschirm des Erdgas-Wärme-Preisbremsengesetzes war aufgespannt.

Der wahrgenommene Handlungsdruck ist gering

Zurzeit ist der wahrgenommene Handlungsdruck für die Heizungsmodernisierung als gering einzustufen. Laut ifo Institut ist die allgemeine konjunkturelle Entwicklung im Vergleich mit den Vorjahreswerten leicht rückläufig und die private Investitionstätigkeit ist schwach. Erst ab 2025 sei mit einer allmählichen Erholung zu rechnen. Weiterhin prognostiziert das ifo Institut, dass Energie für Verbraucher in den kommenden Monaten günstiger sein werde als im Vorjahreszeitraum. Das bedeutet zwar nicht, dass Energie günstig ist – aber bereits sinkende Energiepreise bewirken, dass ein vorzeitiger Heizungstausch hin zu erneuerbaren Energien seltener angegangen wird.

Letztendlich ist die Situation paradox: Selbst die Konditionen bei im Jahr 2024 besonders günstigen neu abgeschlossenen Gas-Lieferverträgen hätten in jedem Jahr vor 2022 zu einem Aufschrei geführt. Im September 2021 lag der von Verivox erhobene mittlere Gaspreis bei einer Abnahme von 20 000 kWh/a bei 6,5 Ct/kWh und im September 2024 bei 11,4 Ct/kWh um 75 % höher. Und mit steigenden Netznutzungsentgelten und CO2-Preisen sollte eigentlich inzwischen klar sein, dass Erdgas auch dann nicht mehr billig werden kann, wenn die Beschaffungskosten auf ein früheres Niveau sinken. Für Neukunden lagen die Gaspreise laut Verivox im 3. Quartal 2024 zwischen 8 und 9 Ct/kWh.

Erneuerbare: Positive Entwicklung auf niedrigem Niveau

Insgesamt ergeben die Auswertungen von DAA im dritten Quartal 2024 weiterhin einen Interessenschwerpunkt bei den regenerativen Heizungssystemen. Seit August 2024 ist der Aufwärtstrend bei den erneuerbaren Systemen konstant. Bei Gas- und Öl-Heizungen unterlag der Trend starken Schwankungen. Kurzfristig waren zum Ende des 3. Quartals 2024 Gas- und Öl-Heizungen etwas stärker gefragt. Vor allem die in diesem Zeitraum gefallenen Preise für Heizöl könnten für das gestiegene Interesse bei Öl-Heizungen gesorgt haben.

Einschätzung von DAA zur Entwicklung am Heizungsmarkt

Malte Steingrube, einer der DAA-Geschäftsführer, bewertet die aktuellen Entwicklungen folgendermaßen: „Die aktuellen O-Töne aus der Branche und unsere Datenlage verstärken das Bild einer weiterhin irritierten Nachfrage nach Heizungssystemen. Der Aufwärtstrend regenerativer Heizsysteme in Q3 2024 zeigt aber unter anderem, dass diese Technologien im Bewusstsein der Nachfrager angekommen sind. Wir als DAA sind weiterhin überzeugt von der notwendigen und stattfindenden Wärmewende. Es gilt nun aber, nicht noch mehr vom initialen Momentum zu verlieren.“ ■
Quelle: DAA / jv

Der Artikel gehört zur TGA+E-Themenseite TGA-Marktdaten

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Der DAA WärmeIndex…

… stützt sich auf die Online-Nachfrage nach sowohl regenerativ als auch fossil betriebenen Heizsystemen und wird von DAA aus Hamburg erhoben. DAA ist einer der größten deutschen Online-Dienstleister und Portalbetreiber für regenerative Energietechnik und ist auf Anfragen zu den Themen Heiztechnik, Photovoltaik, Sanierung und Energieeffizienz spezialisiert. Der DAA WärmeIndex basiert auf den Anfragen nach Heizsystemen, die auf den Portalen von DAA abgegeben wurden. Der DAA WärmeIndex gibt damit Aufschluss über das aktuelle Interesse an erneuerbar und fossil betriebenen Heizsystemen, stellt diese gegenüber und gewährt Einblicke in den Markt.