40 Jahre varmeco-Firmengeschichte haben einige Highlights wie die eXergiemaschine zum Steigern nutzbarer Wärme vorzuweisen. Nun soll KI zum Einsatz kommen.
Das mittelständische Unternehmen varmeco mit Hauptsitz in Kaufbeuren entwickelt seit der Firmengründung im Jahr 1983 Produkte, mit denen sich Wärme besser nutzen lässt. Hier einige Stationen aus 40 Jahren Firmengeschichte.
Die 1980er-Jahre: solare Wärme effektiver nutzen
„Wertvolle Ressourcen schonen, Kosten senken, das Klima schützen – das war bereits in den 1980er-Jahren das Ziel“, berichtet varmeco-Geschäftsführer Siegfried Schmölz. Durch die Kombination von Solarkollektoren, Speichern, Hydraulikmodulen und Regelungstechnik gelang es damals, Sonnenwärme effektiver für die Heizung und die Warmwasserbereitung einzusetzen und so den Verbrauch an fossilen Energieträgern zu senken.
Wasser hygienisch im Durchfluss erwärmen
Im Jahr 1988 wird der erste „Leitwerkschichtspeicher“ zum Patent angemeldet und zwei Jahre später stellte varmeco ihre sogenannten Frischwassermodule vor. Sie erhitzen frisches, kühles Trinkwasser im Durchflussprinzip und machen Trinkwarmwasser-Speicher überflüssig. Der Doppelnutzen: Warmwasser wird nur bei Bedarf hergestellt, was weniger Energie erfordert, gleichzeitig wird das Legionellenrisiko deutlich gesenkt. Heute ist diese Art der Warmwasserbereitung ein Quasi-Standard.
Reglerfamilie für das Wärmemanagement
In den Folgejahren hat das Allgäuer Unternehmen sich intensiver mit der Regelungstechnik beschäftigt. Herausgekommen ist eine Reglerfamilie, die das Wärmemanagement insgesamt optimiert: Erneuerbare Energien werden bevorzugt, Wärmequellen bedarfsgerecht eingesetzt und Speicher optimal eingebunden, um einen zeitlichen Versatz von Erzeugung und Bedarf zu überbrücken. Gleichzeitig schaffen die Schichtspeicher die Möglichkeit, Wärme auf mehreren Temperaturniveaus einzulagern und bereitzustellen. Dadurch können Niedertemperaturquellen und -heizkreise sowie Hochtemperaturquellen und -verbraucher optimal eingebunden werden.
Was die Technik noch nicht vermeiden konnte, war ein Durchmischen der Temperaturniveaus, wenn zum Beispiel im Sommer lange kein Warmwasser benötigt wird und eine Warmwasser-Zirkulation aktiv ist. Doch 2019 hat varmeco auch hierfür eine Lösung präsentiert: die eXergiemaschine.
Mit eXergiemaschine Wärmenutzen steigern und Energieverbrauch senken
Die sogenannte eXergiemaschine, eine Gemeinschaftsentwicklung von varmeco und der Schweizer BMS-Energietechnik, stellt eine ideale Temperaturschichtung im Heizspeicher her – und zwar unabhängig vom jeweiligen Betriebszustand. Zirkuliert das Warmwasser lange, heizt die eXergiemaschine einen Teil auf und sichert so das Bereitstellen bei hygienischen 60 °C oder mehr. Zugleich kühlt sie einen Teil des Wassers ab und stellt einen kühlen Rücklauf zur Wärmequelle sicher. Das führt zu einem höheren Wirkungsgrad bei den Wärmequellen, also zu einer Energieeinsparung.
Ausblick: Regelungstechnik mit KI
Varmeco arbeitet derzeit an einer neuen Reglerserie. Die Bedienung der Regelungstechnik soll nicht nur einfacher werden, eventuell sind nachträgliche Einstellungen bald überflüssig. Schmölz: „Künstliche Intelligenz ist in vielen Bereichen schon präsent und wird auch in der Wärmewelt von Bedeutung sein. Im Idealfall müssen Systeme dann nur noch bei der Inbetriebnahme eingerichtet werden und justieren sich anschließend selbst passend zu den aktuellen Betriebsbedingungen. KI könnte dies jederzeit erledigen und mit einer höheren Präzision als jeder Mensch.“ ■
Quelle: varmeco / ml