
DAA GmbH
Im 1. Quartal 2025 war bei DAA die Nachfrage nach allen gebäudenah zu installierenden en Heizungssystemen bezogen auf die 1. KW 2024 schwach und bei Wärmepumpen am höchsten.
Ein Boom war es noch nicht: Die Nachfrage nach Zentralheizungssystemen bei DAA schwankte von Januar bis Ende März 2025 zum Teil deutlich. Besonders markant waren Nachfragespitzen nach Pellet-Heizungen mit Indexwerten (siehe Infobox) jenseits der 100er-Marke. Die Werte der Wärmepumpe lagen etwas ruhiger zwischen 54 und 104 und im Durchschnitt bei knapp 78 Punkten.
Die Wochenwerte aller Lösungen auf der Basis erneuerbaren Energien (EE) bewegten sich zwischen 53 und 92, im Durchschnitt bei 73 Punkten.
Der Wert für mit fossilen Brennstoffen betriebene Heizkesseln lag im Durchschnitt bei rund 38 Punkten. Das Interesse an EE-Heizungssystemen hat sich also deutlich besser entwickelt. Nach der Bundestagswahl ist es bei Wärmepumpen wieder etwas abgeflaut.
Höheres Interesse an EE-Heizsystemen
Parallel zu den im 1. Quartal 2025 gestiegenen Zusagen bei der Heizungsförderung zeigen auch die Zahlen von DAA, dass das Interesse an EE-Heizungssystemen steigt. Insbesondere bei Wärmepumpen, hier lagen die Indexwerte das gesamte Quartal zwischen 50 und 100, in der KW 8 vor der Bundestagswahl knapp über 100.
Ein ähnliches Bild zeigt sich beim Interesse an Pellet-Heizungen. Bis auf Ausreißer nach unten in KW 1 und 13 (jeweils 33 Indexpunkte) liegen ebenfalls alle Wochenwerte zwischen 50 und 100, in vier der Wochen sogar deutlich über 100. Für die Pellet-Heizung gilt, ebenso wie für die Wärmepumpe, die hohe BEG-Zuschussförderung von 30 bis maximal 70 %.
Der DAA WärmeIndex normiert die Nachfrage mit einem Wert von 100 für die KW 1 im Jahr 2024. Zur Einordnung: Am 1. Januar 2024 ist die Novelle des Gebäudeenergiegesetzes mit den im Jahr 2023 heftig diskutierten heizungstechnischen Anforderungen in Kraft getreten, die neue Heizungsförderung wurde am 29. Dezember 2023 veröffentlicht, die Gaspreisbremse lief Ende 2023 aus und ein vorzeitiges Ende der Umsatzsteuerabsenkung auf Gas sowie der zum Jahreswechsel 2023/24 von 30 auf 45 Euro/t (netto) erhöhte CO2-Preis für Kraft- und Brennstoffe wurden diskutiert. Im 1. Quartal 2024 lagen 62 von 65 der sich auf die 1. KW 2023 beziehenden Wochenwerte des DAA-WärmeIndex unter 100 Punkten.
DAA-Einordnung zum Heizungsmarkt

DAA GmbH
Malte Steingrube, DAA-Geschäftsführer: „Die Nachfrage nach Wärmepumpen in Deutschland hat sich in den ersten Monaten des Jahres 2025 zunächst sehr dynamisch entwickelt. Bis einschließlich März war ein spürbarer Nachfragezuwachs zu verzeichnen – doch im April kam es zu einem deutlichen Einbruch.
Diese Entwicklung lässt sich meines Erachtens auf mehrere Faktoren zurückführen: Zum einen neigt sich mit dem Frühlingsbeginn die Heizperiode dem Ende zu – das sorgt traditionell für eine sinkende Nachfrage. Zum anderen wirkt sich die politische Unsicherheit anhaltende negativ auf das Investitionsverhalten aus. Widersprüchliche Signale verunsichern Endkunden ebenso wie Fachbetriebe. Und die Börsenentwicklung sorgt zusätzlich für Zurückhaltung bei größeren Investitionen, insbesondere im privaten Bereich.
Trotz dieser kurzfristigen Delle bleibt die mittelfristige Perspektive positiv – vorausgesetzt, die politischen Rahmenbedingungen stabilisieren sich. Werden die im Koalitionsvertrag genannten Maßnahmen zur Strompreissenkung konsequent umgesetzt, ist in der mittleren bis langen Frist saisonbereinigt mit einer positiven Entwicklung des Wärmepumpenmarktes zu rechnen. Die langfristigen Treiber, wie Klimaziele, CO2-Bepreisung und der Wunsch nach energetischer Unabhängigkeit bleiben bestehen.
Allerdings zeigt sich bei einem zentralen Baustein der Energiewende weiterhin ein deutlicher Rückstand: Deutschland ist Schlusslicht bei der Installation intelligenter Stromzähler und das Thema erhält in der öffentlichen und politischen Diskussion zu wenig Aufmerksamkeit. Ohne Smart Meter bleibt das volle Potenzial der Wärmepumpe – etwa im Zusammenspiel mit variablen Stromtarifen und Lastmanagement – ungenutzt. Ich bleibe deshalb dabei: Der Markt braucht jetzt vor allem eines: Verlässlichkeit, digitale Infrastruktur und politische Klarheit, um das Momentum nicht zu verlieren.“ ■
Quelle: DAA / jv
Der Artikel gehört zur TGA+E-Themenseite TGA-Marktdaten
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Der DAA WärmeIndex…
… stützt sich auf die Online-Nachfrage nach sowohl regenerativ als auch fossil betriebenen Heizsystemen und wird von DAA aus Hamburg erhoben. DAA ist einer der größten deutschen Online-Dienstleister und Portalbetreiber für regenerative Energietechnik und ist auf Anfragen zu den Themen Heiztechnik, Photovoltaik, Sanierung und Energieeffizienz spezialisiert. Der DAA WärmeIndex basiert auf den Anfragen nach Heizsystemen, die auf den Portalen von DAA abgegeben wurden. Der DAA WärmeIndex gibt damit Aufschluss über das aktuelle Interesse an erneuerbar und fossil betriebenen Heizsystemen, stellt diese gegenüber und gewährt Einblicke in den Markt.